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Mehr als 100.000 kamen zur Großkundgebung  zum 22. Jahrestag der Hamas-Gründung in Gaza. 

Foto: Epa/Ali Ali

Gaza - Die im Gazastreifen herrschende Hamas leugnet auch weiterhin das Existenzrecht Israels und verweigert die Anerkennung des Staates Israel. Ziel der Hamas bleibe "die Befreiung von ganz Palästina", sagte Hamas-Führer Ismail Haniyeh am Montag in Gaza. "Palästina vom Mittelmeer bis zum Fluss Jordan ist ein islamisches Gebiet, das nicht Gegenstand von Konzessionen ist", sagte er. "Wir werden den Staat Israel niemals anerkennen."

Die EU und USA haben die Hamas als terroristische Organisation eingestuft und verweigern den Dialog mit der Organisation, solange die Hamas nicht der Gewalt abschwört, Israel anerkennt und die bestehenden Nahostverträge anerkennt.

Zehntausende Anhänger und Sympathisanten der extremistischen Palästinenserorganisation hatten am Montag mit einer Großkundgebung in Gaza den 22. Jahrestag der Hamas gefeiert. Nach Hamas-Angaben waren es mehr als 100.000 Menschen. Schulen und öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen.

Haniyeh kündigte die Fortsetzung des "Widerstandes" gegen Israel an. Als neu werteten politische Kommentatoren in Gaza den Hinweis, dass die Hamas bereit sei, gemeinsam mit der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sowie anderen Gruppierungen eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden.

"Die Hamas hat alle Prüfungen bestanden: Gefängnis, Exil, Morde und Wahlen", sagte der Hamas-Funktionär Mahmoud al-Zahar in einer Rede in Gaza. Der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas, kündigte an, dass der bewaffnete Kampf gegen Israel weitergehen werde. Seine Einheiten hätten ihre Waffen mit bloßen Händen gebaut, "darunter die Kassam-Raketen, die den zionistischen Feind in Schrecken versetzen".

Die Hamas war am 14. Dezember 1987 gegründet worden. Sie gewann die Parlamentswahl im Jänner 2006. Seit einem blutigen Putsch im Juni 2007 kontrolliert die Hamas das kleine Palästinensergebiet am Mittelmeer. Die Hamas betrachtet rund die Hälfte der 1,5 Millionen Einwohner im Gazastreifen als ihre Parteibasis. Die moderate Palästinenserführung in Ramallah hatte Hamas-Feierlichkeiten im Westjordanland - dem anderen Palästinensergebiet - verboten.

Bei nüchterner Betrachtung hat die Hamas wenig Grund zum Feiern. Die Umfragewerte waren zuletzt im Keller. Der Wiederaufbau des Gazastreifens hat knapp ein Jahr nach Beginn der israelischen Militäroperation noch nicht begonnen. Die Grenzübergänge zu Israel und Ägypten sind geschlossen, nur humanitäre Hilfe darf passieren. (APA/AFP)