Als die Frau des außer Dienst gestellten Finanzministers einst empfahl, der Weltwirtschaftskrise mittels selbstgezogenen Gemüses "von der eigenen Terrasse" zu trotzen, war die Aufregung groß und Frau Pacifico-Grasser als unbedarfte Zynikerin enttarnt.

Freilich ist der Eigenanbau von Gemüse längst ein internationaler Megatrend - allerdings nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aus Freude am schieren Geschmack. Klar, die Sorge wegen gefährlicher Spritz- und Düngemittel spielt angesichts vieler Skandale auch eine Rolle. Michelle Obama hat sich bereits ein Stück Rasen vor dem Weißen Haus abgezwackt, um Bio-Gemüse für die First Family anzubauen.

Der britische Economist geht jetzt noch weiter: In seinem Hochglanz-Ableger Intelligent Life empfiehlt er, den eigenen Garten "für die Schweine-Aufzucht" zu adaptieren. Neben kulinarischem sei "ab drei Tieren" auch mit wirtschaftlichem Mehrwert zu rechnen. Eine Do-it-yourself-Anleitung wird der Einfachheit halber gleich mitgeliefert. Gut so! Solange es einheimische Schnitzelschweine sind, die im Hinterhof gehalten werden, dürfte nicht einmal H.-C. Strache etwas dagegen haben. (corti, DER STANDARD - Printausgabe, 14. Dezember 2009)