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Dinko Jukic mit seiner siebenten Medaille.

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Istanbul- Markus Rogans Gold-Medaille über 200 m Lagen hat am Samstag bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in der Österreich-Zeile des Medaillenspiegels Gesellschaft bekommen. Dinko Jukic schwamm im Finale über 200 m Delfin mit dem fantastischen österreichischen Rekord von 1:50,32 Minuten zu Bronze. Damit blieb er um 21/100 unter dem bisherigen Europarekord. Weiter Europarekordler ist Nikolaj Skworzow, der Russe gewann in 1:49,46.

Jukic hatte sich das gesamte Rennen über in den Medaillenrängen gehalten. Von Platz drei nach 50 m stieß er bis ins letzte Viertel der Distanz hinein auf Rang zwei vor, ehe er sich außer Skworzow auch Pawel Korzeniowski geschlagen geben musste. "Ich hätte noch einen Zug machen müssen", wusste Jukic die 19/100 Rückstand auf den Polen zu erklären. "Aber in Rijeka vor einem Jahr habe ich um Hundertstel Silber gewonnen. Das gleicht sich aus."

Es ist die insgesamt siebente Medaille von Jukic bei internationalen Großereignissen, alle 2008 und 2009 errungen. Seit März 2008 schlug er bei der Langbahn-EM in Eindhoven, bei der Kurzbahn-WM in Manchester, der Kurzbahn-EM in Rijeka und nun eben in Istanbul zu. "Ich glaube, es war die richtige Entscheidung, hierherzukommen", meinte der 20-Jährige erfreut. Wegen Trainingsrückstands hatte er sich erst spät für den EM-Trip entschieden.

Mit seiner Top-Marke bestätigte er indirekt aber auch Trainervater Zeljko Jukic, richtig trainiert zu haben. "Wir haben auf 1:49 Mitte bis nieder hingearbeitet", verriet der Student. Doch eine Krankheit warf ihn im Trainingsaufbau vier Wochen zurück. "Jetzt kann ich stolz auf die Arbeit sein, die wir geleistet haben. Es war ein Wahnsinnsrennen! Mit zwei Finali und der Medaille bin ich sehr zufrieden."

Vor dem Lauf hatte Jukic mit seiner pausierenden und daheim gebliebenen Schwester Mirna telefoniert, sie wollte sich die Konkurrenz im Fernsehen ansehen. Zu sehen bekam sie, dass aus dem von ihrem Bruder angekündigten Vierkampf um die Medaillen ein Dreikampf wurde, denn Laszlo Cseh hielt nur zu Beginn mit. Nach der 100-m-Marke fiel der Ungar wie über 200 m Lagen ab, wurde Sechster. Dem steht sein 400-m-Lagen-Weltrekord gegenüber.

Gleich um 1,99 Sekunden steigerte sich Jukic im Vergleich zum vorjährigen EM-Finale, als er in Rijeka ebenfalls hinter Skworzow 2/100 vor dem Vierten Silber gewonnen hatte. "Diese Steigerung ist ein guter Schritt Richtung Budapest", blickte Jukic bereits in den kommenden August zur Langbahn-EM voraus. "Beim Schwimmen bin ich ja stärker, nur bei den Tauchphasen fehlt es noch." Da hatte sich Skworzow die 86/100 Vorsprung auf ihn geholt.

Um nicht seine Medaillenchance vielleicht zu verspielen, war das OSV-Ass nicht um jeden Preis am späteren Sieger drangeblieben. "Ich hätte mitgehen können, doch dann hätte es mir hinten hinaus gefehlt", begründete der SC-Austria-Wien-Athlet seine Renneinteilung. "Nein, ich habe ganz einfach nur mein Rennen liefern müssen." Für Jukic sind diese Titelkämpfe damit vorüber, über 200 m Lagen hatte er am Donnerstag Rang vier geholt. (APA)