Nach skandalösen Enthüllungen hat die CIA einen Vertrag mit der umstrittenen Sicherheitsfirma Xe Services, bekannter unter ihrem alten Namen Blackwater, beendet. Mitarbeiter der im Bundesstaat North Carolina ausgebildeten Privatarmee dürfen nicht mehr an verdeckten Operationen des US-Geheimdienstes in Afghanistan und Pakistan beteiligt werden.

Formal bedeutet es die Kündigung eines Kontrakts, nach dem Blackwater-Beschäftigte Drohnen mit Raketen und 500 Pfund schweren Bomben bestückten. Gemeint sind jene unbemannten, ferngesteuerten Flugzeuge, die nahezu täglich Schlupfwinkel von Al-Kaida und Taliban attackieren. Tatsächlich geht es um die Beendigung eines finsteren Kapitels, dessen Ausmaß sich erst nach und nach erschließt. Laut New York Times waren die Söldner dabei, wenn Kommandos bei Nacht und Nebel Jagd auf Terroristen oder Aufständische machten.

Es ist das Symbol einer Politik, bei der eine Privatmiliz die Drecksarbeit verrichtete und damit aushebelte, was staatlichen Stellen an gesetzlichen Grenzen gezogen war. Ursprünglich sollte Blackwater, gegründet vom ehemaligen Kampftaucher Erik Prince, in Ländern wie Irak und Afghanistan US-Diplomaten schützen. Schon das ließ die Firma ins Zwielicht geraten. Ihre sonnenbebrillten, in Besatzerpose dahinrasenden Bodyguards trugen wesentlich dazu bei, die vielzitierten "Herzen und Hirne" der Iraker zu verlieren.

Nach Aussagen ehemaliger CIA-Agenten wurden die Freiberufler Blackwaters auch eingespannt, als Terrorverdächtige gefoltert wurden. Folgt man dem Enthüllungsjournalisten Jeremy Scahill, dann arbeitete der Söldnertrupp "wie eine Spionagezelle, die Angriffe plant und Informationen sammelt" . Sowohl die CIA als auch Blackwater sollen zivile Opfer ohne Bedenken in Kauf genommen haben, so Scahill. Ein Informant habe ihm einmal gesagt: "Wenn da einer ist, den wir jagen, und 34 andere im selben Gebäude sind, sterben 35 Menschen an diesem Tag." (Frank Herrmann aus Washington/DER STANDARD, Printausgabe, 14.12.2009)