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Verkehr in London ... Tempo-30-Zonen haben sich dort als effektive Maßnahme gegen Verkehrstote erwiesen.

Foto: APA/EPA/FRANTZESCO KANGARIS

London - Tempo-30-Zonen haben in London die Zahl der Verkehrsunfälle um mehr als 40 Prozent verringert, besagt eine Untersuchung der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Vor allem die Zahl der Kinder, die getötet oder schwer verletzt wurden, ist in den letzten 15 Jahren um die Hälfte zurückgegangen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Ausweitung der Tempo-30-Zonen allein in London bis zu 700 Unfallopfer im Jahr verhindern könnten, berichten sie im "British Medical Journal".

Bei 20 Meilen pro Stunde (mph), das sind rund 32 Kilometer pro Stunde (km/h), wird nur einer von 40 Fußgängern bei einem Unfall tödliche Verletzungen erleiden, so die Berechnungen. Bei 30 mph, das sind rund 48 km/h, steigt die Wahrscheinlichkeit auf eins zu fünf.

Datenanalyse

Das Team um Chris Grundy verglich Daten von Verkehrsunfällen, Verletzungen und Todesfällen in London im Zeitraum zwischen 1986 und 2006 mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Straßen. Unter Berücksichtigung des generellen Rückgangs der Verletzungen im Straßenverkehr in den letzten Jahren zeigte sich, dass die Einführung der Tempo-30-Zonen mit einem Rückgang der Verletzungen um 41,9 Prozent in Zusammenhang stand. Der größte Rückgang konnte bei Kindern unter elf Jahren und der Anzahl jener, die in allen Altersgruppen getötet oder schwer verletzt wurden, festgestellt werden.

Die Verletzungen bei Radfahrern gingen nach der Einführung der Tempo-30-Zonen um 17 Prozent zurück, die Verletzungen bei Fußgängern um fast ein Drittel. Es gab keine Hinweise auf eine höhere Anzahl von Todesfällen in den Bereichen rund um die Zonen, dort fiel der Prozentsatz durchschnittlich um acht Prozent. Grundy geht davon aus, dass die Tempo-30-Zonen allein in London jährlich 200 Menschenleben retten. Diese Zahl könnte auf 700 steigen, wenn alle geplanten Zonen umgesetzt werden. (pte/red)