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Auf Aufnahmen des Infrarot-Teleskops basieren diese spektakulären Bilder des Flammennebels.

Foto: APA/EPA/EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORY

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Garching - Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat spektakuläre Aufnahmen ihres neuen Infrarot-Teleskops in den chilenischen Anden veröffentlicht. Die ersten Beobachtungsbilder des Instruments namens "Vista" zeigen unter anderem den Flammennebel, eine Sternfabrik in der Konstellation Orion. Die Bilder belegten die Leistungsfähigkeit des neuen Teleskops im Paranal-Observatorium in der Atacama-Wüste, teilte die Südsternwarte am Freitag in ihrer Zentrale in Garching bei München mit.

Im sichtbaren Lichtspektrum ist der Kern dieser Sternfabrik hinter dickem kosmischen Staub verborgen. Im Infrarotbereich kann "Vista" durch den Staub hindurch einen Haufen junger Sonnen erspähen.

Das Teleskop

"Vista" sei das weltweit größte Teleskop zur Himmelskartierung, betonte die ESO. Sein Spiegel hat einen Durchmesser von 4,1 Metern. Das Teleskop soll den gesamten Südhimmel im Infrarotbereich systematisch durchmustern. Die Weitwinkelkamera des Teleskops wiegt drei Tonnen und verfügt über insgesamt 67 Megapixel in 16 Infrarot-Detektoren. Die Astronomen versprechen sich von dem Projekt zahlreiche Neuentdeckungen sowie Erkenntnisse zur Natur, Verteilung und Herkunft bekannter Galaxien- und Sterntypen.

Um die Aufnahmen nicht durch die eigene Infrarotstrahlung zu stören, muss die Kamera auf minus 200 Grad Celsius gekühlt werden. In den ersten fünf Jahren soll das Instrument sechs verschiedene Himmelsdurchmusterungen leisten. "'Vista' ist eine einzigartige Ergänzung für das ESO-Observatorium auf dem Cerro Paranal", betonte ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw. "Es wird eine Pionierrolle bei der Durchmusterung des Südhimmels im Infrarotlicht spielen." Die Verbesserung der Empfindlichkeit im Vergleich zu früheren Infrarot-Teleskopen sei vergleichbar mit dem Schritt vom bloßen Auge zu Galileos erstem Fernrohr. (APA)