Wien - Seit dem Start des Pilotprojekts "Berufsmatura" im Herbst 2008 haben sich 6.227 Jugendliche angemeldet, um sich parallel zu ihrer Lehre kostenlos auf die Reifeprüfung vorzubereiten. Das sind 46 Prozent mehr als noch im Mai dieses Jahres, wie Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Donnerstag in einer Aussendung bekanntgegeben hat. Sie spricht in diesem Zusammenhang von einem "historischen Erfolgsprojekt", die ersten Absolventen werden für 2011 erwartet.

Die meisten Teilnehmer gibt es derzeit in Oberösterreich (2.074), gefolgt von Wien (1.033) und Salzburg (710). In Kärnten sind 679 Jugendliche für die "Berufsmatura" angemeldet, in der Steiermark 659, in Tirol 585 und in Niederösterreich 398. Die wenigsten Anmeldungen gibt es im Burgenland (75) und in Vorarlberg (14).

Vor Einführung der "Berufsmatura" konnten Jugendliche erst nach Abschluss der Lehre eine Berufsreifeprüfung ablegen, die Kosten mussten sie selbst tragen. 10.000 Österreicher haben laut Unterrichtsministerium in den vergangenen zehn Jahren diese Möglichkeit genutzt, die auch künftig bestehenbleibt.

Bei der Berufsmatura werden die Kosten der Vorbereitungskurse vom Bund getragen, in den Jahren 2009 und 2010 investiert der Bund insgesamt 19,2 Mio. Euro in das Pilotprojekt. Die Jugendlichen können drei der vier Teilprüfungen (Deutsch, lebende Fremdsprache, Mathematik und ein Fachbereich aus dem jeweiligen Lehrberuf) bereits während der Lehre absolvieren, die Abschlussprüfung können sie mit Erreichen des 19. Lebensjahres machen. (APA)