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"Großartige Chance": Der deutsche Großverleger Hubert Burda (oben), bisher Haupteigentümer, verabschiedete sich vom heimischen Archiv- und Anrufsender Austria 9.

Foto: REUTERS/Christian Charisius

Manager Conrad Heberling (li.) und sein ehemaliger Chef Josef Andorfer übernahmen.

Fotos: STANDARD/Fischer, Corn

Wien - Mittwoch, 10.15: Die APA fragt Conrad Heberling, warum Burda die Finger von Austria 9 gelassen hat. Heberling bittet, vom Bericht abzusehen, verspricht einen Rückruf. Die APA verweist auf den STANDARD. Der fragt Heberling um 10.48: „Genau", bestätigt der Neo-Haupteigentümer: "Darf ich in zehn Minuten zurückrufen?" 

Bevor er zurückruft, verkündet Austria 9 um 11.53 Uhr den "Management-Buyout". Heberling lässt sich zitieren mit: "Die übrigen Gesellschafter haben uns die großartige Chance geboten, Austria 9 TV komplett zu übernehmen."

Haupteigentümer Hubert Burda (Focus, Bunte) stoppte wie berichtet Investitionen in den Sender. Branchendienste sahen sieben Millionen Euro Anlaufverlust, die nicht zurückzuverdienen wären.

Josef Andorfer, früher ORF-Programmchef und lange Geschäftsführer von RTL 2, hält nun 41,5 Prozent. Heberling, sein Marktetingchef bei RTL 2 und Gründungsgeschäftsführer von Austria 9, 58,5. Vor wenigen Wochen bestätigte er die Suche nach Investoren.

Dietrich Mateschitz zeigte sich bisher desinteressiert; der analoge Kabelplatz in Wien käme seinem Servus TV wohl gelegen. Würde etwa RTL einen Österreich-Kanal starten, könnte es die technische Reichweite von Austria 9 brauchen. RTL-Boss Gerhard Zeiler winkte bisher stets ab. (fid, APA, DER STANDARD; Printausgabe, 10.12.2009)