Noch pfeifen die Komantschen nicht: Die Vorbereitungen auf Das Rennen am 18. und 19. Jänner gestalten sich zäh. In den fünf Folgen der Dokusoap sieht man gut gelaunte Nachwuchsrennfahrer - von freundlichen Trainern betreut, von überdrehten Skilegenden unterhalten - die Piste bei meist strahlendem Sonnenschein mit gesundem Ehrgeiz runterbretteln. Zum Schluss kürt Armin Assinger Gewinner. Es gibt ein paar enttäuschte Gesichter, und das war es. Ermüdend wie Carven auf nassem Schnee.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Nach der ersten Ausgabe rasselten die Zuschauerzahlen talwärts - von mehr als 623.000 auf zuletzt 450.000: Wir reden vom Hauptabend und von einem zwei Millionen Euro teuren "TV-Event". Die junge Zielgruppe von 12 bis 29 war von Anfang an nicht dabei: Bei der dritten Ausgabe kam Das Rennen auf acht Prozent Marktanteil, zuletzt auf 13. Bei 12- bis 49-Jährigen schauten Dienstag 16 Prozent.

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Reibeflächen und Drama fehlen der Dokusoap und lassen sie blutleer aussehen. Helm und dicke Skikleidung verstellen den Blick auf Gesichter und Figuren. Der lieblos verfasste Off-Kommentar ("... weiß mit ihrem aggressiven Fahrstil die Rennasse zu beeindrucken.") bemüht Rhetorik, die man seit Robert Seeger nicht hören will.

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Potenzial wäre vorhanden: Christian Clerici hätte sich locker als Unsympathler im Stil eines Dieter Bohlen geeignet. Vera Russwurm hätte nach Desirée Nick Zickenkrieg anzetteln und Leo Hillinger als Costa Cordalis im Pistendschungel schlichten müssen. Mit dem österreichischen Nationalthema Skifahren hätte das selbst für öffentlich-rechtliches Programm lustig sein können. "Abgerechnet wird am 18. und 19. Jänner2, sagt Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Das schauen wir uns an. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 10.12.2009)

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