Brüssel - Zypern hat nach Angaben von EU-Diplomaten seine Forderung nach weiteren Sanktionen der Europäischen Union aufgegeben. Zypern habe bei den Beratungen der EU-Außenminister am Dienstag erklärt, keine grundsätzlichen Einwände gegen die Eröffnung des Verhandlungskapitel Umwelt mehr zu haben, hieß es in Ratskreisen. Demnach wird die EU keine weiteren Restriktionen gegen die Türkei verhängen. Zypern hatte zunächst gefordert, zusätzlich zu den bereits acht eingefrorenen Verhandlungskapitel auch die Bereiche "Energie" und "Umwelt" in den EU-Beitrittsgesprächen mit Ankara auf Eis zu legen.

Eine endgültige Einigung aller 27 EU-Staaten ist nach Angaben von Diplomaten noch ausständig. Großbritannien müsse dem Kompromiss erst zustimmen, hieß es. Grund für die Sanktionsforderung Zyperns war die anhaltende Weigerung der Türkei, ihre See- und Flughäfen für Zypern zu öffnen. Die schwedische Präsidentschaft will die Verhandlungen mit Ankara zum Bereich Umwelt noch im Dezember eröffnen.

Zypern wurde 2004 EU-Mitglied, die Mitgliedschaft kann aber infolge der Teilung nur im griechisch-zypriotischen Süden umgesetzt werden. Im türkischen Norden der geteilten Insel Zypern sind derzeit rund 35.000 Soldaten stationiert. (APA)