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Foto: AP/Milligan

Wenn die Weltwichtigen heute in Kopenhagen eintreffen, wird ihnen der Wind jahreszeitlich angemessen ins Gesicht fahren. Regenschauer bei fünf Grad sind angesagt, Herbst in Skandinavien eben. Unter beruhigend unfreundlichen Bedingungen wie diesen steht zu befürchten, dass sie die Klimaerwärmung als eher abstraktes Phänomen wahrnehmen und die strengen Maßnahmen wieder in der Schublade vergessen.

Dabei zeigt gerade Kopenhagen vor, wie begehrenswert das Leben in einer ökologisch nachhaltigen Umgebung ist - sogar ungeachtet der Bedrohung.

Okay, Autos kosten da soviel wie bei uns ein halbes Haus, im Verkehr haben dafür die Fahrräder Vorrang. Längst wird die Energie maßgeblich aus Windparks eingespeist, die sich vor der Küste an Ostsee-Stürmen laben. In 15 Jahren soll die Stadt vollständig klimaneutral sein - die Heizschwammerl in den winterfesten Schanigärten schon mit eingerechnet. Laut Statistik ist Dänemark das glücklichste Land überhaupt. Es muss sich ja wirklich saugut anfühlen, wenn man Wikinger spielen darf, zum Frühstück regelmäßig einen hebt - und dennoch alles richtig macht. (Severin Corti/DER STANDARD, Printausgabe, 7.12.2009)