Bild nicht mehr verfügbar.

Pierre-Emmanuel Dalcin ist der letzte in einer langen Liste von Schwerverletzten im alpinen Skizirkus.

Foto: Reuters

Beaver Creek - Kein Tag vergeht derzeit ohne eine schwere Verletzung im alpinen Skiweltcup. Der Franzose Pierre-Emmanuel Dalcin hat sich bei seinem Sturz am Freitag im Abfahrtstraining von Beaver Creek/Colorado die Kreuz- und Innenbänder in beiden Knien gerissen. Zudem hat der Abfahrer eine Gehirnerschütterung, Blessuren im Gesicht, einen Speichenbruch in der rechten Hand sowie eine Subluxation der Schulter erlitten. Der 32-Jährige, der 2007 mit der Abfahrt in Val d'Isere einen Weltcupsieg gefeiert hat, steht damit vor dem Karriere-Ende.

Das wollte auch Dalcins erschütterter Abfahrtstrainer, der Schweizer Patrice Morisod, nicht ausschließen, als er am Abend bei der Mannschaftsführersitzung Kritik daran übte, dass der Sturz in einem speziell in aller Früh angesetzten Abfahrtstraining bei noch schlechter Sicht passiert sei. Österreichs Herrenchef Toni Giger verwies allerdings darauf, dass erst durch dieses Training der Spezialisten klar geworden war, dass einer der Sprünge auf der anspruchsvollen "Raubvogelpiste" in Beaver Creek vor der Kombiabfahrt abgegraben werden muss.

Dringlichkeitssitzung

Schon vor der Saison und auch am Saisonbeginn hatte es viele schwere Verletzungen gegeben. Nun aber hat es alleine innerhalb der vergangenen Woche mit Thomas Lanning (USA) und John Kucera (CAN) in Lake Louise zwei Abfahrer erwischt, in Aspen waren mehrere Läuferinnen betroffen - darunter die Österreicherin Alexandra Daum  In in Beaver Creek verlängerten  Max Franz und Rainer Schönfelder die Verletztenliste Nun folgte Dalcin.

"Wir verlieren derzeit pro Wochenende ein bis zwei Fahrer", zeigte sich deshalb auch FIS-Renndirektor Günter Hujara alarmiert und ersuchte die Trainer um ein Dringlichkeitsmeeting. Sie sollen über die möglichen Ursachen für diese ungewöhnliche Häufung von Unfällen beraten. Es gehe darum rasch gegenzusteuern. Außerdem sollen Vorschläge ans Alpinkomitee übermittelt werden, wie man die Lage verbessern könne.

Bis zum Treffen bei den Rennen in Gröden soll die Arbeitsgruppe der Trainer Informationen zusammentragen. Toni Giger pocht auf Differenzierung: "Es gibt nicht nur ein Muster, es sind verschiedenste Unfallhergänge", meinte der Salzburger. Allerdings: "Die vielen Knieverletzungen erfordern erstens eine Materialdiskussion, zweitens geht es um Geschwindigkeitskontrolle und drittens um die Sprünge ins Flache oder auch Mittelsteile. Die gehören weg." (APA/red)