Philadelphia - Zigaretten, deren Tabak mit chinesischen Heilkräutern vermischt ist, sind ebenso schädlich wie konventionelle Glimmstängel. Beim Rauchen chinesischer Kräuterzigaretten werden einer Studie zufolge ähnlich viele krebserregende Stoffe freigesetzt wie bei herkömmlichen Produkten. Dies zeigen Urinanalysen bei rund 280 Chinesen, von denen die Hälfte konventionelle Zigaretten rauchte, die übrigen Kräuterprodukte.

Heilkräuter ohne nützlichen Effekt

Die Forscher der Universität von Kalifornien in San Francisco untersuchten den Harn auf vier krebserregende Stoffe. Deren Konzentration stand in direktem Verhältnis zur Menge des beim Rauchen aufgenommenen Nikotins. Damit hätten die zugesetzten Heilkräuter keinen nützlichen Effekt, betonen die Wissenschafter in der Zeitschrift "Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention".

"Die Öffentlichkeit sollte sich darüber im Klaren sein, dass Kräuterzigaretten nicht weniger Karzinogene freisetzen", sagt Studienleiter Stanton Glantz. "Unsere Resultate zerstreuen hoffentlich den Mythos, sie seien eine sicherere Alternative zu konventionellen Zigaretten."

In der Studie war jeder vierte Konsument der Kräuterpräparate auf diese Produkte in der Annahme umgestiegen, sie seien gesünder als normale Zigaretten. Fast die Hälfte der Teilnehmer bevorzugte die Kräuterpräparate dagegen wegen des Geschmacks. (APA)