Berlin - Die mahnenden Worte der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel blieben nicht ungehört. Beim Konjunkturgipfel im Berliner Bundeskanzleramt hat Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann einen Beitrag der Privatbanken angeboten, um eine drohende Kreditklemme abzuwehren.

Gemeinsam mit anderen Häusern will seine Bank einen Kreditfonds für mittelständische Unternehmen auflegen. Daraus sollen in finanzielle Not geratene Betriebe Mittel bekommen. Wie hoch diese ausfallen könnten, ist noch unklar. Im Gespräch aber ist ein Betrag von etwas unter einer Milliarde Euro.

Auch die Commerzbank, die zu 25 Prozent im Besitz des deutschen Staates ist, sowie die Sparkassen sind zu mehr Engagement bereit. Die Commerzbank will fünf Milliarden Euro an zusätzlichen Krediten bereitstellen, die Sparkassen planen einen Fonds von fünf bis zehn Milliarden Euro. Risikoübernahmen durch den Staat wurden bei dem Treffen nicht vereinbart. Nach französischem Vorbild gibt es ab März auch in Deutschland einen "Kreditmediator". Hans-Joachim Metternich, der Chef der Investitionss- und Strukturbank Rheinland-Pfalz wird zwischen Firmen und Banken vermitteln.

Die EU will den Bankensektor an den Kosten für die Abwicklung krisengeschüttelter Geldhäuser beteiligen. Die EU-Finanzminister beauftragten die Kommission, zu untersuchen, wie der Privatsektor zur Finanzierung von Bankenschließungen beitragen könne. Ein "Abwicklungsfonds" soll verhindern, dass die Pleite einer Bank das gesamte Finanzsystem in den Abgrund reißt. (bau, Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.12.2009)