this human world

Bis 13. Dezember findet im Schikander, Top und Burg Kino das österreichische Filmfestival der Menschenrechte statt. An zehn Spieltagen werden über 130 Filme rund um das Thema gezeigt. Das Festival  fokussiert in einer der fünf Programmsektionen auf weibliche Genitalverstümmelung, und in einer weiteren auf die Situation von Lesben und Schwulen. 

"Mrs. Goundo's Daughter" geht einer drohenden Genitalverstümmelung nach; dem Femizid in der mexikanischen Stadt Ciudad Juárez widmen sich drei Filme. Der Eröffnungsfilm über Frauenhandel "Fatal Promises" wird am 11. Dezember um 20.30 im Top Kino wiederholt.

Link: Die gesamte Film- und Termin-Übersicht unter www.thishumanworld.com / Festivalhotline: Tel. 0676 712 20 50

Foto: this human world-Festival Sujet/Logo

Zoe Leonard

"Photographs" ist die erste internationale Überblicksausstellung der amerikanischen Künstlerin Zoe Leonard. Neben frühen Arbeiten aus den 1980er und 1990er Jahren zeigt das MUMOK die zwischen 1998 und 2009 entstandene Werkserie "Analogue", mit der Leonard in 412 Fotografien sukzessiven Veränderungen des Stadtbildes und der Ökonomie im Zuge einer voranschreitenden Globalisierung nachgeht.

Seit über zwanzig Jahren schafft Leonard fotografische Aufnahmen, in denen die unscheinbaren Widersprüche unseres Alltags hervortreten und die die Spannungen zwischen Natur und Kultur, dem Lebendigen und Vergänglichen, sowie dem Lokalen und Globalen sichtbar werden. Leonards Schwarz-Weiß- und Farbfotografien faszinieren dabei insbesondere aufgrund ihres präzisen Blicks für Übersehenes und Details.

Zu sehen bis 21. Februar 2010.

Link: MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Foto: MUMOK/Zoe Leonard

Babykino im Dezember

Am Dienstag, 22. Dezember, 11 Uhr, wird Arnaud Desplechins "Un Conte de Noel" (F 2008) mit Catherine Deneuve in französischer OmU im Votivkino im Rahmen des Babykinos gezeigt.

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken. Vor der Vorstellung gibt es an der Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. Selbstverständlich herrscht Rauchverbot. Einheitspreis für die Karten: EUR 7,50.

Link: Babykino im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien

Foto: Filmstill Un Conte de Noel/Standard

Von Bücherwürmern und Medienjunkies

Jutta Treiber kommt am Donnerstag, 10. Dezember um 16 Uhr mit ihrem großen Geschichtenkoffer zum Eröffnungsfest des Literaturhauses Mattersburg, das an diesem Tag ganz im Zeichen der Kinder steht: Die Kinder- und Jugendbibliothek hat anlässlich des 15-Jahre Jubiläums des Literaturhauses mehr Platz und neue Bücher bekommen und wird mit einem spannenden Programm vorgestellt. Die mittlerweile weit über Österreich bekannte und herausragende Autorin aus dem Burgenland, die für ihre vielen Geschichten bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und in diesem Jahr den großen Würdigungspreis der Republik Österreich erhielt, liest an diesem Nachmittag für alle lesebegeisterten Kinder und Eltern aus ihren Büchern.

Ab 18 Uhr kommen in der Diskussionsreihe Toujours Literatur ExpertInnen zum Thema "Kindsein zwischen Buch und Netz" zu Wort. Sabrina Hergovich fragt die Kinder- und Jugendliteratur-Expertin Heidi Lexe nach dem Unterschied von digitalen Kinderwelten zu Welten, die sich im Kinderbuch erschließen, fragt nach den Argumenten des IT-Journalisten der Tageszeitung "Der Standard", Helmut Spudich, und möchte von der AHS-Pädagogin Ursula Bredlinger wissen, wie Bücher und digitale Welten im Schulalltag positioniert sind. Während der Diskussion wird Kindern in der Kinderbibliothek vorgelesen.

Link: LiteraturhausMattersburg, Wulkalände 2, 7210 Mattersburg

Foto: Literaturhaus Mattersburg/Treiber

"Hinter der Fassade"

Diese Ausstellung zum Thema "Gewalt in der Familie" ist seit April 2006 auf Wanderschaft. Sie ist in Form einer Wohnung angelegt und besteht aus einer Küche, einem Schlafzimmer, einem Kinderzimmer und einem Wohnzimmer. Die Themen der Ausstellung, gesellschaftliche Ursachen häuslicher Gewalt, Gewaltdynamik, Formen der Gewalt, miterlebte Gewalt, geschichtlicher Rückblick über die Gesetzgebung, Prozess der Hilfesuche und Möglichkeiten der Unterstützung, bilden die Schwerpunkte der verschiedenen Räume.

Die BesucherInnen können in drei Video- und vier Audioinstallationen die Erzählungen von acht Frauen hören, die in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen waren und sich aus der Gewaltbeziehung befreien konnten. In der Videoarbeit "Kennst Du das auch? - Wahre Geschichten von zu Hause" (BiG) erzählen fünf Mädchen und Buben von ihren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. Der Film "Das Problem ist meine Frau" (Calle Overweg) ist eine gespielte Dokumentation über die Arbeit mit Gewalttätern, die ihre Frauen schlagen.

Derzeit zu sehen bis einschließlich 10. Dezember, 9 bis 17 Uhr (Sa 9 bis 13 Uhr) im Juridicum der Universität Wien, Schottenbastei 10-16

Links: Hinter der Fassade, Verein autonome österreichische Frauenhäuser

Foto: Hinter der Fassade/Broschüre

Livechat - A Dialogue With the Netgirls

"Körperlichkeit dechiffrieren und soziokulturell geprägte Genderzuschreibungen gegen den Strich bürsten: Jakob Christof Fielhauer – alias Jay Cee Feelhower (JCF) – beschäftigt sich künstlerisch mit der Darstellung des (Frauen)Körpers im Internet. In seinen Arbeiten  untersucht er, wie Frauen sich selbst darstellen und wie sie von ihren Partnern ins Bild gerückt werden.

Er erzeugt Dialoge zwischen fiktiven Figuren, deren Geschlechterrollen er teilweise vertauscht. (...) Der männliche Blick auf den weiblichen Körper mündet allerdings in eine Reihe von Problemfeldern, die in Feelhowers Kunst stellenweise als Widersprüchlichkeit ihren Ausdruck findet. (...)" Christina Lammer

Die Zeitvertrieb Galerie präsentiert Feelhowers Projekt "Livechat - A Dialogue With the Netgirls" bis 31. Dezember.

Links: Zeitvertrieb, Kirchengasse 36, 1070 Wien; www.feelhower.com; Newalds Fotoblog

Foto: Einladung Ausstellung

Auflegen, Scratchen, Beat-mixen

Am Sonntag startet in der Brunnenpassage am Brunnenmarkt, Wien 16, ein DJane-Projekt, bei dem Mädchen und junge Frauen ins Auflegen hineinschnuppern können und im Anschluss dann eine sechsmonatige Basisausbildung bei bekannten DJanes absolvieren können.

Die Brunnenpassage ist eine Einrichtung der Caritas und macht über Kunst erlebbar, dass kulturelle Vielfalt jede Gemeinschaft bereichert. Die Caritas fördert mit der Brunnenpassage Teilhabe an Kunst und kultureller Bildung als wesentliche Bestandteile gelebter Integration.

Termine Schnupperworkshops: Noch am 13. Dezember von 14 bis 17Uhr; DJane-Klasse: Ende Jänner 2010 bis Juni 2010
Anmeldungen und Information unter: info@brunnenpassage.at oder 01/890 61 41

Teilnahme kostenlos (pay as you can)

Link: Brunnenpassage

Foto: Caritas

Im Frauencafé

... steht Folgendes an: Mädchencafé jeden Mittwoch von 13 bis 18 Uhr für Mädchen ab 10 Jahren - Treffen, Quatschen, Freundinnen Kennenlernen, Basteln, Chatten, Surfen, Filme Schauen. Saft und Snacks gibt's gratis, Mittagsteller für 2 Euro, Essen selber mitbringen ist auch ok.
Mampfwerkstatt jeden 1. Sonntag im Monat ab 17 Uhr (all genders welcome), Bastelwerkstatt jeden 3. Sonntag im Monat ab 17 Uhr und der Feminist P*rn Club jeden letzten Sonntag im Monat um 19 Uhr (open for women and transgenders).

Link: Frauencafé Wien, Langegasse 11, 1080 Wien - jeden Donnerstag und Freitag von 18-24 Uhr geöffnet, Frauen, Lesben, Transgenders und Intersex Personen willkommen!

Foto: Standard/Hendrich

Verliebt, verzopft, verwegen

Katharina Lampert und Cordula Thym erzählen in ihrer Doku Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre. Endlich im Kino zu sehen ist der mit dem Publikumspreis für den "besten Dokumentarfilm" bei identities 2009 ausgezeichnete Streifen derzeit im Filmcasino und ab 14. Dezember im Top Kino Wien - angesichts des jenseitigen Entwurfs für eine angebliche rechtliche Gleichstellung kein Tag zu früh.

Im Mittelpunkt von "verliebt, verzopft, verwegen" stehen Interviews mit drei Zeitzeuginnen, die sich zu jener Zeit in der Szene bewegten und auf eloquente, unterhaltsame und erfrischend (selbst-)ironische Weise davon berichten, wie es war, sich schon in der Jugend als "anders" zu erleben und trotz der gesellschaftlichen Hindernisse und ohne positive lesbische Vorbilder ihre eigene Identität zu finden. Auch die "Hetero-Vergangenheit" vieler Lesben ist Thema. In ihrer fünfjährigen Recherche- und Überzeugungsarbeit erhielten die Filmemacherinnen zahlreiche Absagen auf Interviewanfragen. Dass es Lesben in Politik, Wirtschaft, Kultur, in Schulen gibt, ist eine Tatsache. Die Tendenz zur Unsichtbarmachung in der Gesellschaft jedoch auch – bis heute.

Link: Identities

Foto: Verliebt, verzopft, verwegen/Identities/DV8-Film

Kalkuliertes Chaos: Literaturkrabbelgruppe

In Deutschland sind Literaturkrabbelgruppen schon Kult, in Österreich ist das Konzept noch neu. Statt über Themen rund ums Baby unterhält man sich in der Literaturkrabbelgruppe über Literatur.

Die Buchhandlung Thalia in Wien 3 startete im Oktober die erfolgreiche heimische Premiere des "kalkulierten Chaos'" mit einer Einführung in das Leben und Werk von Martha Gellhorn. Die Veranstaltungen finden an Vormittagen statt; Handouts sorgen dafür, dass Eltern am Ball bleiben können. Es moderiert "Krimi-Mama", Autorin und Literaturaktivistin Therese Bauer.

Nächste Termine: 17. Dezember, 29. Jänner, 25. Februar, 25. März; jeweils um 10.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Link mit Details: Thalia Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien

Foto: theresebauer.com

Slam B

Ab sofort findet der neue, monatliche Poetry Slam im Wiener Literaturhaus statt: Ein Poetry Slam ist keine klassische Lesung, sondern es handelt sich hierbei um einen literarischen Wettkampf, vor allem um die Gunst des Publikums. Es darf jede/r mitmachen, die/der sich vor Ort bei der Slammoderatorin anmeldet, mindestens zwei selbstverfasste Texte dabei hat und sich bereit erklärt, auf einer Bühne ihre/seine Performance (nicht länger als 5 Minuten) vor dem Publikum durch Applaus bewerten zu lassen.

Die Reihenfolge der Auftretenden wird gelost, die Höchstteilnehmerzahl wird auf 12 SlammerInnen beschränkt. Es sind keine Hilfsmittel (außer dem Blatt Papier mit dem eigenen Text), sowie sonstige Accessoires und Gesangseinlagen erlaubt.

Nach jeweils 3 TeilnehmerInnen ist das Publikum aufgefordert, ihre/n FavoritIn fürs Finale durch lautstarken Applaus zu bestimmen. Die 4 FinalistInnen kämpfen im Finale um die Stockerlplätze, viel Ruhm und natürlich auch kleine Anerkennungspreise.

Slam B ist ein abwechslungsreicher Abend, bei dem das Publikum nicht nur mitbestimmen kann, sondern dazu aufgefordert wird. Durch den Abend führt die Organisatorin und charmante Slammoderatorin Diana Köhle.

Termine: 18. Dezember, 15. Jänner 2010, 19. Feber 2010, 19. März 2010, 23. April 2010, 14. Mai 2010, 18. Juni 2010 jeweils 20 Uhr.

Link: www.slamb.at

Foto: www.slamb.at

Exkursion nach Lodz

Sanja Ivekovic' Arbeit ist geprägt durch die kritische Auseinandersetzung mit der Politik der Bilder und Körper. Zu ihren künstlerischen Strategien gehört die Analyse medialer Identitäts- konstruktionen ebenso wie politisches Engagement, Solidarisierung und Aktivismus. Seit den 1970er Jahren arbeitet sie mit Performance, Video, Fotografie, Installation und Aktionen im öffentlichen Raum.

Die Werke der Künstlerin werden nun in einer großen Schau gezeigt - leider einen Sprung von uns entfernt, in Polen, genau: in Lodz. Wer die Möglichkeit hat, dort zu sein, schaut am besten auch gleich ins Kunstmuseum. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl aus den Jahren 1974-2007 sowie das Projekt "Haus der Frauen (Eine Brille") (2009), das in Form von Plakaten im öffentlichen Raum einiger polnischer Städte realisiert wurde.

Zu sehen bis 13. Dezember im Kunstmuseum ms, Wieckowskiego-Straße 36, Lodz.

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Sanja Iveković