Selbstironie eines Narzissten: Til Schweiger beim Beauty-Arzt in "Zweiohrküken"

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Schweiger und Nora Tschirner bei der Wien-Premiere

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Til Schweiger führt drüben, im benachbarten Deutschland, einen Feldzug gegen die Filmkritik. Seine neue romantische Komödie "Zweiohrküken", Sequel des Erfolgs "Keinohrhasen", wurde der Presse vorab nicht gezeigt, dabei findet sich darin sogar eine Pressebestrafungsszene: Ein Kolporteur des Berliner Tip-Magazins wird dabei beinahe überfahren. Auf dem Heftcover steht: "Die 60 nervigsten Kritiker" .

Wenn man den Film gesehen hat, will man zu diesem erlesenen Kreis dazugehören: Zu Beginn malt sich Ludo (Schweiger) seine Freundin (Nora Tschirner) im Traum als vollbusige Jetpilotin im Dauereinsatz für Oralsex aus, in der Realität sitzt sie aber gerade keifend auf dem Klo – und das mit Brille!

Wer 120 lange Minuten ähnlich bieder-verschwitzte "Situationskomik" zwischen einem Paar erleben will, das sich in Beziehungsroutinen verfangen hat und deshalb mit verflossenen Partnern kokettiert, ist mit dieser Produktion gut bedient.

Frösche und grüne Männchen
Die weiteren Kinostarts der Woche

In "Whatever Works" verkörpert erstmals "Curb Your Enthusiasm"-Star Larry David eine Hauptrolle in einem Woody-Allen-Film.

Das Horrorsequel "Saw VI" bringt das alljährliche Wiedersehen mit dem Rätselmörder Jigsaw.

Weiters zwei Animationsfilme: Klassisch gezeichnet bei Disney, wo mit "Küss den Frosch" ein altes Märchen neue Wendungen erfährt; im digitalen Modus bei "Planet 51", in dem das Szenario der Invasion Außerirdischer umgedreht wird: Diesmal haben die grünen Männchen Angst.

Außerdem startet das Sportdrama "Berlin 36" und der Kinderfilm "Lippels Traum". Das Filmmuseum widmet Charles Chaplin eine Retrospektive, und zum zweiten Mal findet das Menschenrechtsfilmfestival "This Human World" in Wiener Kinos statt. (kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.12.2009)