Magnetische Eisenoxid-Teilchen vermengen sich mit Algen. Das Gemisch kann mit Magneten angezogen werden.

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Die Überreste von Algen aus der Urzeit bildeten eine Grundlage für das heute geförderte Erdöl und Erdgas. Auch heute haben Algen das Potenzial als Energielieferant zu dienen und zwar für Biomasse, Biogas oder Biodiesel. Algen sind leicht zu züchten. Sie benötigen zum Wachsen nur CO2 und Wasser, vorzugsweise Abwasser, weil darin Nährstoffe enthalten sind.

Der einzige Nachteil: Die Ernte der Algen gestaltete sich bisher äußerst schwierig, denn in einem Liter Wasser sind nur einige Gramm enthalten. Es muss abgelassen und aufwändig gefiltert werden, um die Algen nützen zu können. Eine neue von Siemens-Forschern entwickelte Methode kann das ändern. Die Algen werden mit Magnetit vermengt. Diese nur wenige Mikrometer großen Eisenoxid-Teilchen - viel kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares - werden von den Algen eingeschlossen. Das entstandene Gemisch kann dann mit einem Magneten angezogen werden, ohne das Wasser ablassen zu müssen. 

Effiziente Zucht

Die neue Technik reduziert den Wasserverlust. Die Algen werden daher auch für trockenere Gebiete als Rohstofflieferanten interessant. Durch verwendete Menge des Magnetits kann sehr einfach festgelegt werden, wie viele Algen geerntet werden sollen. Ein Teil bleibt als Ausgangsbasis für die nächste Population zurück. In der neuen Form ist die Zucht daher effizienter. Im Labormaßstab wurde die neue Technik schon angewendet. Der nächste Schritt wäre nun der Aufbau einer Pilotanlage, in der die Skalierbarkeit und Effizienz des Verfahrens weiter getestet werden kann.