Garching - Das Hubble-Weltraumteleskop hat eine äußerst "staubige" Ecke des Alls im Detail fotografiert. Es zeigt einen Ausschnitt des Irisnebels (NGC 7023) im Sternbild Kepheus, der sich in rund 1.400 Lichtjahren Entfernung von der Erde befindet. Die obige Aufnahme zeigt einen Überblick über das Areal rund um den Nebel.

Foto: NASA, ESA and Digitized Sky Survey 2/Davide De Martin

Der Irisnebels ist ein Reflektionsnebel, also eine Wolke interstellaren Staubs, die nicht heiß genug ist, um selbst Licht auszusenden, sondern den Schein umliegender Sterne reflektiert. In diesem Fall ist es vor allem der junge Stern HD 200775, ein nur rund 5.000 Jahre alter Stern von drei bis 15 Sonnenmassen. Die Staubkörnchen dieses Nebels sind zehn bis hundert Mal kleiner als gewöhnlicher Hausstaub. Derartige Staubtürme gelten als Geburtsorte neuer Sterne. Der oben dargestellte Ausschnitt ist etwa 30 Lichtjahre breit.

Foto: NASA/Alvin Jeng

Die Astronomen interessieren sich besonders für jene Gebiete des Nebels, in denen der Staub röter leuchtet als erwartet - vermutlich wegen einer noch zu identifizierenden chemischen Verbindung, die UV-Strahlung als sichtbares Licht reflektiert. Der Ausschnitt zeigt ein Areal in der Nordwestecke des Irisnebels. Durch die Detailanalyse von kosmischem Staub erhoffen sich Astronomen neue Hinweise auf die Zutaten neuer Sterne. Außerdem wollen sie versuchen, die chemische Zusammensetzung im irdischen Labor nachzukochen. (red/APA)


Links

Foto: NASA & ESA