Moskau - Nach dem Anschlag mit 26 Toten auf den "Newski-Express" im russischen Gebiet Nowgorod haben Ermittler in einem benachbarten Dorf offenbar das Versteck der mutmaßlichen Täter entdeckt. "Die Fahnder entdeckten auf einem Dachboden Spuren des Aufenthalts von vier Personen, die sich dort einige Tage lang versteckt hatten", sagte ein Ermittler am Montag.

Einheimischen zufolge sei ein Unbekannter kurz vor dem Anschlag in der Gegend gesehen worden. Er habe angegeben, das Haus seiner Verwandten zu suchen. Bei dem Bombenanschlag auf Russlands wichtigste Bahnverbindung zwischen Moskau und St. Petersburg waren am Freitagabend mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen, etwa 100 weitere wurden verletzt.

Als Hauptverdächtiger wird der frühere Soldat Pawel Kossolapow gesucht, wie die Zeitung Kommersant berichtete. Er soll auf den "Newski-Express" schon im August 2007 einen Anschlag verübt haben. Damals waren zwei Tschetschenen verhaftet worden. Kossolapow gilt als Gefolgsmann des 2006 getöteten Terroristenchefs Shamil Bassajew. Er sei vermutlich auch für die Anschläge auf die Moskauer Metro 2004 verantwortlich, hieß es. Ein zweiter Bombenanschlag auf eine Zugstrecke wurde am Montag in der russischen Teilrepublik Dagestan verübt. Der Zug von Tjumen nach Baku soll dabei aber nur leicht beschädigt worden sein. (APA, dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 1.12.2009)