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Aids-Aktivistinnen in Kapstadt
Foto: APA/EPA/Anna Zieminski

Washington - Mit einer 60-Millionen-Dollar-Spende will die "Bill & Melinda Gates"-Stiftung die Forschung zur Verhütung von HIV-Infektionen bei Frauen ankurbeln. Das Geld wird für die Entwicklung eines "unsichtbaren Frauen-Kondoms" eingesetzt, das besonders Frauen in der Dritten Welt vor Aids schützen soll. Antibakterielle Vaginal-Cremes sollen auch Frauen die Möglichkeit einer autonomen HIV-Prävention geben. Derzeit wird an sechs verschiedenen Produkten geforscht, bis zum Ende des Jahrzehnts soll zumindest eines davon auf den Markt gebracht werden.

Für Frauen gebe es bisher nur drei Möglichkeiten, sich wirksam vor Aids zu schützen: Enthaltsamkeit, eine sexuelle Beziehung mit einem nicht-infizierten Mann auf Basis gegenseitiger Treue oder die Verwendung eines Kondoms durch den Mann. Antibakterielle Vaginal-Cremes könnten Frauen jedoch auch dann zum Schutz ihrer Gesundheit benützen, wenn alle diese drei Möglichkeiten für sie in patriarchalen Gesellschaften bzw. von Männern dominierten Beziehungen de facto nicht zur Verfügung stehen, erläutert Helen Gayle von der Gates-Stiftung gegenüber der "Washington Post". Die Millionen-Spende kommt der "International Partnership for Microbicides" in Silver Spring zu Gute.

Jedes zweite Opfer der Aids-Epidemie ist weiblich

Jedes zweite Opfer der Aids-Epidemie ist weiblich. Laut dem jüngsten Welt-Aids-Bericht der Vereinten Nationen leben derzeit weltweit 42 Millionen Aids-Kranke oder HIV-Infizierte: 38,6 Millionen Erwachsene, davon sind 19,2 Millionen Frauen, und 3,2 Millionen Kinder. Täglich infizieren sich weltweit rund 14.000 Menschen mit HIV. 95 Prozent davon leben in den Entwicklungsländern, 2.000 davon sind Kinder. Alleine im Jahr 2002 starben 3,1 Millionen Personen an der Immunschwächekrankheit; 2,5 Millionen Erwachsene, davon 1,2 Millionen Frauen, und 610.00 Kinder. (APA)