Wien - Ein sechsjähriger Bub erlitt bei einem Sturz aus einem Fenster im dritten Stock seiner Schule schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Das Kind stürzte aus einem Toilettenfenster der Volksschule Hammerfestweg in Wien-Donaustadt und zog sich einen dreifachen Schädelbruch sowie Rissquetschwunden am Kopf und Bauchverletzungen zu. Die Ärzte konstatierten Mittwoch aber keine Lebensgefahr.

Fensterschloss war nicht gesichert

Der Unfall ereignete sich bereits am Dienstag gegen 17 Uhr. Der Unterricht war schon zu Ende und Michael wollte sich mit einem Freund auf den Nachhauseweg machen. Die Kinder meldeten sich bei der Aufsicht ab, Michael ging danach noch auf die Toilette. Das Fenster, das er dort öffnete, war mit einer Dreh-Kipp Vorrichtung ausgestattet, ein Schloss sollte es eigentlich sichern. Das Kind stieg auf das Fenstersims, warum ist jedoch unklar, der Bub konnte noch nicht befragt werden.

Reinigungsfirma möglicherweise Absicherung vergessen

Es wird vermutet, dass bei der Säuberung der außerhalb hängenden Taubengitter durch eine Reinigungsfirma vergessen wurde, das Schloss wieder in Funktion zu setzen.

Michael fiel in den Schulhof, sein Freund meldete dies dem Betreuungslehrer: "Der Michi blutet". Der Schüler wurde mit dem Hubschrauber ins Wiener AKH geflogen.

Einvernommen wurde auch der Betreuer der beiden Schüler wegen einer möglichen Verletzung der Aufsichtspflicht, es geht auch um den Verdacht einer möglichen fahrlässigen Körperverletzung. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe 3.4.2003)