Washington - Der wegen der Kriegsplanung im Irak in die Kritik geratene US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld genießt nach Angaben aus Regierungskreisen weiterhin das volle Vertrauen von Präsident George W. Bush. Ein ranghoher US-Regierungsbeamter sagte am Dienstag in Washington, Bush habe "riesiges Vertrauen" zu Rumsfeld und zu dessen Generälen. Rumsfeld war vorgeworfen worden, er habe US-Militärplaner übergangen, die mehr Soldaten und Waffen für eine Invasion des Irak gefordert hätten. Rumsfeld hat dies dementiert. Vor allem Offiziere im Ruhestand haben kritisiert, Rumsfeld sei mit seiner Vision von einer schlankeren High-Tech-Armee unnötige Risiken im Irak-Krieg eingegangen.

Einige aktive Offiziere äußern sich im privaten Gespräch ähnlich. "Er wollte diesen Krieg billig führen", zitierte die "New York Times" am Dienstag einen nicht namentlich genannten Oberst im Irak. "Er hat bekommen, was er wollte." Auch Militärexperten haben kritisiert, für einen Kampf um Bagdad gegen irakische Eliteeinheiten hätten die USA und Großbritannien zu wenig Soldaten entsandt. Zurzeit befinden sich rund 300.000 britische und US-Soldaten in der Golfregion, etwa 100.000 davon sind im Irak. Im Golfkrieg 1991 waren 500.000 Soldaten in dem Gebiet.

Bush setze großes Vertrauen in die Entscheidungen Rumsfelds und betrachte den Irak-Feldzug auch als erfolgreich, sagte der US-Regierungsvertreter. "Das Pentagon ist groß. Es gibt 1.000 Oberste." (APA/Reuters)