Opera hat sich der chinesischen Zensurpolitik unterworfen. Am Wochenende wurde eine Lücke im Opera Mini Browser  geschlossen, die es Nutzern in China bisher ermöglichte, die Zensurmaßnahmen der Regierung zu umgehen. Gerade deshalb war der mobile Browser unter chinesischen User bisher besonders beliebt. Seit einigen Tagen gibt es nun das Upgrade auf eine spezielle China-Version.

Laut BBC-Informationen erlaubt die neue Browser-Version nun keinen Zugriff mehr auf Seiten wie beispielsweise Facebook. Das Unternehmen bestätigte, dass Opera seine chinesischen User zum Upgrade bzw. zum Wechsel von der internationalen auf die chinesische Variante aufgefordert hat. Gestartet wurden die Anweisungen am 20. November.

Westliche Firmen häufig Zensur-Unterstützer

Dass sich westliche Internetunternehmen an der chinesischen Zensur mit beteiligen, ist nicht neu. Viele Firmen lassen sich von diktatorisch geführten Ländern Einschränkungen aufzwingen oder sehen tatenlos dabei zu, wie ihre Produkte missbräuchlich für die Zensur eingesetzt werden. Dies wurde auch schon wiederholt von Menschenrechtsorganisationen wie Reporter ohne Grenzen kritisiert.

Der Unterschied zwischen der chinesischen und der internationalen Version sei, dass die neue nach dem Upgrade nun direkt zu Servern innerhalb Chinas verbinde und nicht mehr wie die alte nach außen auf internationale Server, schreibt Opera in einer Stellungnahme. Zu den Vorteilen zählten nun eine höhere Geschwindigkeit, geringere Kosten und ein insgesamt verbessertes Browser-Erlebnis.

Einfluss

Von Einflussnahme seitens der chinesischen Regierung will bei Opera niemand sprechen. Die näheren Gründe für die Einführung der neuen Version werden vom Unternehmen auch nicht diskutiert. Unter den Bloggern ist jedenfalls eine heftige Debatte ausgebrochen und die Spekulationen über den Einfluss des chinesischen Staats ziehen neuerlich weite Kreise. (pte)