Die Aufarbeitung des Irakkriegs geschieht im Kino erstaunlicherweise fast ausnahmslos an der Heimatfront. In Oren Movermans Drama "The Messenger" bekommt Soldat Will Montgomery (Ben Forster) die undankbare Aufgabe übertragen, den Hinterbliebenen von Gefallenen die traurige Nachricht zu übermitteln. Stocksteif stehen er und sein Captain Tony Stone (Woody Harrelson) da, während die Menschen um sie herum völlig die Fassung verlieren.
Der Film ist rund um diese affektiven Momente der Trauer organisiert, welche auch die Veteranen die eigenen Traumata kaum vergessen lassen können. Overman findet mit dieser Fokussierung ein wirksames Mittel, um von der schwierigen Rückkehr in ein geregeltes Leben zu erzählen. In ruhigen, gedämpften Bildern begleitet er seinen seelisch versehrten Helden, dem jede menschliche Annäherung - wie etwa an die Witwe Olivia (Samantha Morton) - echte Überwindung kostet.
Vampire und Dichtermusen
Schmachten heißt es für alle "Twilight"-Fans: In "New Moon" (Regie: Chris Weitz), dem zweiten Teil der Teen-Fantasy-Saga, wird Bella (Kristen Stewart) von Vampir Edward (Robert Pattinson) verlassen - und sehnt ihn todesmutig herbei. Michael Glawogger hat Josef Haslingers Roman um Familiengeheimnisse, "Das Vaterspiel", als stilistisches Wechselbad verfilmt. In Edge of Love ist Keira Knightley eine Muse des Dichters Dylan Thomas (Matthew Rhys) - in einem ungelenken Drama um Leidenschaft und Liebe.
Weiters: Douglas Wolfsbergers Doku "Der entsorgte Vater" über Scheidungsfolgen; die Komödie "My Big Fat Greek Summer" um einen Tour-Guide, die Willy-Resetarits-Doku "So schaut's aus" und Luc Bessons Fantasy-Action "Arthur und die Minimoys 2". (kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.11.2009)