Dass er im Hetz-Brief über seinen Berufsalltag plauderte, könnte einem Lehrer zum Verhängnis werden

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Beleidigende Briefe sind für Béatrice Achaleke und Simon Inou ja keine Seltenheit. Mindestens einmal im Monat schicken Unbekannte den beiden Antirassimus-AktivistInnen auf dem Postweg verbale Gemeinheiten ins Haus. Achaleke und Inou sind schwarze WienerInnen, die nicht hinnehmen wollen, dass Rassismen gegenüber Menschen nicht-weißer Hautfarbe Normalität sind. Achalekes Engagement für schwarze Frauen wurde unlängst in den USA mit dem renommierten Global Diversity Innovation Award gewürdigt.

"Von minderer Intelligenz"

Einer der Hetz-Briefe im Postfach des Vereins AFRA, dessen Obfrau Achaleke ist, beschäftigt indes auch den Verfassungsschutz: Ein Mann, der sich als Lehrer bezeichnet, beschimpft Achaleke und Inou als "genetisch minderwertig" und Schwarze generell als "von minderer Intelligenz". "Nicht umsonst, und das betone ich meinen Schülern, haben die Neger nichts Geistiges und Innovatives hervorgebracht, außer dem Jazz und dem Rapp. Gerade diese sind ein drastisches Beispiel der Kulturlosigkeit", schreibt er weiter.

Dieser Satz könnte dem Absender nun zum Verhängnis werden. Da das - in Wiener Neustadt aufgegebene - Schreiben nahelegt, dass der Verfasser im Unterricht rassistische Hetze verbreitet und politisch agitiert, hat das niederösterreichische Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus Ermittlungen aufgenommen. Sachdienliche Hinweise werden gesucht. (mas, derStandard.at, 25.11.2009)