"Hinter der Fassade"

Diese Ausstellung zum Thema "Gewalt in der Familie" ist seit April 2006 auf Wanderschaft. Sie ist in Form einer Wohnung angelegt und besteht aus einer Küche, einem Schlafzimmer, einem Kinderzimmer und einem Wohnzimmer. Die Themen der Ausstellung, gesellschaftliche Ursachen häuslicher Gewalt, Gewaltdynamik, Formen der Gewalt, miterlebte Gewalt, geschichtlicher Rückblick über die Gesetzgebung, Prozess der Hilfesuche und Möglichkeiten der Unterstützung, bilden die Schwerpunkte der verschiedenen Räume.

Die BesucherInnen können in drei Video- und vier Audioinstallationen die Erzählungen von acht Frauen hören, die in ihrem Leben von häuslicher Gewalt betroffen waren und sich aus der Gewaltbeziehung befreien konnten. In der Videoarbeit "Kennst Du das auch? - Wahre Geschichten von zu Hause" (BiG) erzählen fünf Mädchen und Buben von ihren Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. Der Film "Das Problem ist meine Frau" (Calle Overweg) ist eine gespielte Dokumentation über die Arbeit mit Gewalttätern, die ihre Frauen schlagen.

Derzeit zu sehen bis einschließlich 10. Dezember, 9 bis 17 Uhr (Sa 9 bis 13 Uhr) im Juridicum der Universität Wien, Schottenbastei 10-16

Links: Hinter der Fassade, Verein autonome österreichische Frauenhäuser

Foto: Hinter der Fassade/Broschüre

Livechat - A Dialogue With the Netgirls

"Körperlichkeit dechiffrieren und soziokulturell geprägte Genderzuschreibungen gegen den Strich bürsten: Jakob Christof Fielhauer – alias Jay Cee Feelhower (JCF) – beschäftigt sich künstlerisch mit der Darstellung des (Frauen)Körpers im Internet. In seinen Arbeiten  untersucht er, wie Frauen sich selbst darstellen und wie sie von ihren Partnern ins Bild gerückt werden.

Er erzeugt Dialoge zwischen fiktiven Figuren, deren Geschlechterrollen er teilweise vertauscht. (...) Der männliche Blick auf den weiblichen Körper mündet allerdings in eine Reihe von Problemfeldern, die in Feelhowers Kunst stellenweise als Widersprüchlichkeit ihren Ausdruck findet. (...)" Christina Lammer

Die Zeitvertrieb Galerie präsentiert Feelhowers Projekt "Livechat - A Dialogue With the Netgirls" bis 31. Dezember.

Links: Zeitvertrieb, Kirchengasse 36, 1070 Wien; www.feelhower.com; Newalds Fotoblog

Foto: Einladung Ausstellung

Auflegen, Scratchen, Beat-mixen

Am Sonntag startet in der Brunnenpassage am Brunnenmarkt, Wien 16, ein DJane-Projekt, bei dem Mädchen und junge Frauen ins Auflegen hineinschnuppern können und im Anschluss dann eine sechsmonatige Basisausbildung bei bekannten DJanes absolvieren können.

Die Brunnenpassage ist eine Einrichtung der Caritas und macht über Kunst erlebbar, dass kulturelle Vielfalt jede Gemeinschaft bereichert. Die Caritas fördert mit der Brunnenpassage Teilhabe an Kunst und kultureller Bildung als wesentliche Bestandteile gelebter Integration.

Termine Schnupperworkshops: 6. Dezember, 13. Dezember, jeweils von 14 bis 17Uhr; DJane-Klasse: Ende Jänner 2010 bis Juni 2010
Anmeldungen und Information unter: info@brunnenpassage.at oder 01/890 61 41

Teilnahme kostenlos (pay as you can)

Link: Brunnenpassage

Foto: Caritas

Im Frauencafé

... steht Folgendes an: Mädchencafé jeden Mittwoch von 13 bis 18 Uhr für Mädchen ab 10 Jahren - Treffen, Quatschen, Freundinnen Kennenlernen, Basteln, Chatten, Surfen, Filme Schauen. Saft und Snacks gibt's gratis, Mittagsteller für 2 Euro, Essen selber mitbringen ist auch ok.
Mampfwerkstatt jeden 1. Sonntag im Monat ab 17 Uhr (all genders welcome), Bastelwerkstatt jeden 3. Sonntag im Monat ab 17 Uhr und der Feminist P*rn Club jeden letzten Sonntag im Monat um 19 Uhr (open for women and transgenders).

Link: Frauencafé Wien, Langegasse 11, 1080 Wien - jeden Donnerstag und Freitag von 18-24 Uhr geöffnet, Frauen, Lesben, Transgenders und Intersex Personen willkommen!

Foto: Standard/Hendrich

Lauter Frauen im 3raum

"BEAUTYFRI" - in dieser experimentellen Theatercollage unter der Regie Hubsi Kramars und mit Musik findet unter Umständen die entkommene Schamrippe wieder an den Herd. "Ein schönes und zuchtloses Weib ist wie ein goldener Reif in der Nase der Sau." (Zitat aus dem Hexenhammer, 1486) 

Es spielen: Anna Aichhorn, Renate Danninger, Lucy McEvil, Heidi Gross, Julia Karnel, Sandra Korczynski, Martha Laschkolnig, Lilli Prohaska, Eva Schuster, Mona Schwitzer, Iris Stromberger; Dramaturgische Beratung: Susanne Höhne; Kostüme: Heida Url; Musik: Edith Lettner

Vorstellungen: 2., 3., 4. Dezember jeweils 19.30 Uhr)

Link: 3raum-anatomietheater, Raum 2, Beatrixgasse 11, 1030 Wien

Foto: Mario Lang

"Gangster Girls"

Am Mittwoch, dem 2. Dezember findet in der JugendZone16 eine Filmvorführung von "Gangster Girls" statt. Dieser Film wurde mit inhaftierten Frauen der Justizanstalt Schwarzau, dem einzigen österreichischen Frauengefängnis, als Protagonistinnen gedreht und läuft derzeit auf mehreren Festivals in Europa.

Was brachte die Frauen hinter Gitter und was macht das Gefängnis mit ihnen? Die Antworten, die die jungen Frauen improvisierend auf der Bühne präsentieren, sind oft ganz andere, als diejenigen, die sie in intensiven Interview-Tableaus geben. So entsteht ein vielschichtiges, von den Gefangenen selbst gezeichnetes Bild des sozialen Raumes Gefängnis.

Anschließend an den Film gibt es eine offene Diskussion zu den Themen Gewaltprävention und verantwortungsvolle Drogenpolitik. Am Podium werden erwartet: Sandra Selimovic (Regieassistenz und Choreographie "Gangster Girls"), Miranda (eine Protagonistin), Thomas Neuwirth (Neustart - zuständig für die Entlassungsvorbereitung in der Justizanstalt Schwarzau)

Einlass ist um 18.00 Uhr
Filmstart 18.30 Uhr
Diskussionsbeginn ca. 20.00 Uhr
voraussichtliches Ende 21.00 Uhr

Der Eintritt ist frei!

Links: www.gangstergirls.at; Jugendzone 16, Ottakringerstraße 200, 1160 Wien

Foto: www.gangstergirls.at

Verliebt, verzopft, verwegen

Katharina Lampert und Cordula Thym erzählen in ihrer Doku Geschichten lesbischer (Un-)Sichtbarkeit im Wien der 50er und 60er Jahre. Endlich im Kino zu sehen ist der mit dem Publikumspreis für den "besten Dokumentarfilm" bei identities 2009 ausgezeichnete Streifen derzeit im Filmcasino und ab 14. Dezember im Top Kino Wien - angesichts des jenseitigen Entwurfs für eine angebliche rechtliche Gleichstellung kein Tag zu früh.

Im Mittelpunkt von "verliebt, verzopft, verwegen" stehen Interviews mit drei Zeitzeuginnen, die sich zu jener Zeit in der Szene bewegten und auf eloquente, unterhaltsame und erfrischend (selbst-)ironische Weise davon berichten, wie es war, sich schon in der Jugend als "anders" zu erleben und trotz der gesellschaftlichen Hindernisse und ohne positive lesbische Vorbilder ihre eigene Identität zu finden. Auch die "Hetero-Vergangenheit" vieler Lesben ist Thema. In ihrer fünfjährigen Recherche- und Überzeugungsarbeit erhielten die Filmemacherinnen zahlreiche Absagen auf Interviewanfragen. Dass es Lesben in Politik, Wirtschaft, Kultur, in Schulen gibt, ist eine Tatsache. Die Tendenz zur Unsichtbarmachung in der Gesellschaft jedoch auch – bis heute.

Link: Identities

Foto: Verliebt, verzopft, verwegen/Identities/DV8-Film

Kalkuliertes Chaos: Literaturkrabbelgruppe

In Deutschland sind Literaturkrabbelgruppen schon Kult, in Österreich ist das Konzept noch neu. Statt über Themen rund ums Baby unterhält man sich in der Literaturkrabbelgruppe über Literatur.

Die Buchhandlung Thalia in Wien 3 startete im Oktober die erfolgreiche heimische Premiere des "kalkulierten Chaos'" mit einer Einführung in das Leben und Werk von Martha Gellhorn. Die Veranstaltungen finden an Vormittagen statt; Handouts sorgen dafür, dass Eltern am Ball bleiben können. Es moderiert "Krimi-Mama", Autorin und Literaturaktivistin Therese Bauer.

Die nächsten Termine: 17. Dezember, 29. Jänner, 25. Februar, 25. März; jeweils um 10.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Link mit Details: Thalia Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien

Foto: theresebauer.com

Slam B

Ab sofort findet der neue, monatliche Poetry Slam im Wiener Literaturhaus statt: Ein Poetry Slam ist keine klassische Lesung, sondern es handelt sich hierbei um einen literarischen Wettkampf, vor allem um die Gunst des Publikums. Es darf jede/r mitmachen, die/der sich vor Ort bei der Slammoderatorin anmeldet, mindestens zwei selbstverfasste Texte dabei hat und sich bereit erklärt, auf einer Bühne ihre/seine Performance (nicht länger als 5 Minuten) vor dem Publikum durch Applaus bewerten zu lassen.

Die Reihenfolge der Auftretenden wird gelost, die Höchstteilnehmerzahl wird auf 12 SlammerInnen beschränkt. Es sind keine Hilfsmittel (außer dem Blatt Papier mit dem eigenen Text), sowie sonstige Accessoires und Gesangseinlagen erlaubt.

Nach jeweils 3 TeilnehmerInnen ist das Publikum aufgefordert, ihre/n FavoritIn fürs Finale durch lautstarken Applaus zu bestimmen. Die 4 FinalistInnen kämpfen im Finale um die Stockerlplätze, viel Ruhm und natürlich auch kleine Anerkennungspreise.

Slam B ist ein abwechslungsreicher Abend, bei dem das Publikum nicht nur mitbestimmen kann, sondern dazu aufgefordert wird. Durch den Abend führt die Organisatorin und charmante Slammoderatorin Diana Köhle.

Termine: 18. Dezember, 15. Jänner 2010, 19. Feber 2010, 19. März 2010, 23. April 2010, 14. Mai 2010, 18. Juni 2010 jeweils 20 Uhr.

Link: www.slamb.at

Foto: www.slamb.at

Exkursion nach Lodz

Sanja Ivekovic' Arbeit ist geprägt durch die kritische Auseinandersetzung mit der Politik der Bilder und Körper. Zu ihren künstlerischen Strategien gehört die Analyse medialer Identitäts- konstruktionen ebenso wie politisches Engagement, Solidarisierung und Aktivismus. Seit den 1970er Jahren arbeitet sie mit Performance, Video, Fotografie, Installation und Aktionen im öffentlichen Raum.

Die Werke der Künstlerin werden nun in einer großen Schau gezeigt - leider einen Sprung von uns entfernt, in Polen, genau: in Lodz. Wer die Möglichkeit hat, dort zu sein, schaut am besten auch gleich ins Kunstmuseum. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl aus den Jahren 1974-2007 sowie das Projekt "Haus der Frauen (Eine Brille") (2009), das in Form von Plakaten im öffentlichen Raum einiger polnischer Städte realisiert wurde.

Zu sehen bis 13. Dezember im Kunstmuseum ms, Wieckowskiego-Straße 36, Lodz.

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Sanja Iveković