Der Verlag Axel Springer wird vorerst doch kein Aktienpaket am türkischen Medienkonzern Dogan Yayin erwerben. "Mit Scheitern der Vergleichsgespräche im Steuerstreit ist der Kauf einer 29-Prozent-Beteiligung an Dogan Yayin vom Tisch", sagte eine Springer-Sprecherin am Mittwoch. Zuvor waren in der Nacht die Gespräche von Dogan mit der türkischen Regierung über eine außergerichtliche Einigung im milliardenschweren Steuerstreit ergebnislos zu Ende gegangen.

Damit halte Springer weiter 25 Prozent an der Dogan TV, sagte die Firmensprecherin. Das Unternehmen habe den Wert des Anteils durch einen Vertrag mit Dogan noch zusätzlich abgesichert.

Dogan Yayin will gegen die Steuerstrafe von mehr als zwei Mrd. Euro gerichtlich vorgehen. Das Strafmaß, das höher ist als der gemeinsame Marktwert von Dogan Yayin und der Muttergesellschaft Dogan Holding, bedroht das Überleben des gesamten Konzerns. Das Unternehmen hat den Behörden vorgeworfen, wegen seiner kritischen Berichterstattung über die konservativ-islamische Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan ins Visier genommen worden zu sein. Die Regierung weist dies zurück. (Reuters)