Wien - Die seit geraumer Zeit bekannte Tatsache, dass der heimische Autor Franzobel im Auftrag des Wiener Josefstadt-Theaters an einer szenischen Biografie über Hans Moser arbeitet, hat unlängst zu einer kleinen Aufregung geführt.

Franzobels Text werde sich um Mosers Rolle im Nationalsozialismus nicht herumdrücken - so wurde eilfertig ausgestreut, ohne dass irgendjemand das fertiggestellte Stück gelesen hat (Uraufführungstermin: 25. Februar 2010). Es blieb FPÖ-Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner vorbehalten, Moser vorsorglich in Schutz zu nehmen. Franzobel solle sich unter den ",meistbeschäftigen Künstlern der Gegenwart' umschauen", in seinem Umfeld gebe es "sicher genug Personen, die sich durch ein ,politisch korrektes' Verhalten auszeichnen". Franzobel antwortete, dass sein Stück in der Gegenwart spiele. Es gehe um den "Hans Moser in mir", und darum, "wie man sich anständig gegenüber einer Partei wie der Ihren, wenn sie an der Macht ist, verhält." (poh, DER STANDARD/Printausgabe 23.11.2009)