Statt der geschätzten 6.000-8.000 Euro bezahlte ein Sammler für dieses vermutlich in Wien im 19. Jahrhundert hergestellte Geweihmöbel-Ensemble in Paris jetzt 169.000 Euro.

Foto: Christie's

Eine beeindruckende Serie liefert der auf Uhren und Juwelen spezialisierte Marktplatz Genf über die seit Ende vergangener Woche abgehaltenen Auktionen. Zum Auftakt setzte Sotheby's (15. November) 182 Zeitmesser zum Gegenwert von 5,11 Millionen CHF (3,38 Mio. Euro) ab - nahezu den gleichen Preis bewilligte ein einzelner Bieter Antiquorum tags darauf für eine gelbgoldene Patek-Philippe-Taschenuhr (Calibre 89) bei 5,12 Mio. CHF.

Insgesamt klopfte Antiquorum am 14. und 15. November stolze 12,17 Millionen CHF (8,05 Mio. Euro) zusammen. Den umsatztechnischen Vogel schoss jedoch Christie's (16. November) ab, wo sich 900 Bieter 353 Zeitmesser insgesamt 19,03 Millionen CHF (12,62 Mio. Euro) kosten ließen: Den höchsten Umsatz einer Uhrenauktion seit Anfang des Jahres weltweit. Die zwei Toplose, Armbanduhren von Patek Philippe (1,84 Mio. Euro / 622.557 Euro), sicherte sich ein Schweizer Privatmuseum.

Sammlung YSL

Ungebrochen scheint die Nachfrage an den neuerlich von Christie's versteigerten Objekten aus der Sammlung Yves Saint Laurent & Pierre Bergé. Nach dem fulminanten Erfolg im Februar (374 Millionen Euro) übertrifft auch die zweite seit Dienstag in Paris zur Verteilung kommende Tranche alle Erwartungen, die man insgesamt vorsichtig auf bis zu vier Millionen Euro beziffert hatte. Bereits am ersten Tag spielten 294 Positionen stolze 2,24 Millionen Euro ein, wobei ein Paar zwölfflammiger von Barbedienne ausgeführte Luster entgegen den taxierten 10.000- 15.000 Euro deren 82.600 einspielte.

Den Titel "Höchste Ansteigerung" dürfte sich das am 18. November versteigerte und vergangene Woche an dieser Stelle präsentierte Geweihmöbelensemble geholt haben, das mehrere Saal-, Auftrags- und Telefonbieter auf würdige 169.000 Euro in die Höhe trieben. Bei Redaktionsschluss war die letzte Sitzung noch im Gange, bis inklusive 19. November belief sich die Zwischenbilanz nach drei Tagen auf 5,7 Millionen Euro. (kron, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 21./22.11.2009)