Wien - In Wien-Hietzing, im ehemaligen Botschaftsgebäude in der Himmelhofgasse 40, wurde am Mittwoch das "Kubanische Museum der Schönen Künste" eröffnet. In den vergangenen Jahren wurde die Villa völlig neu adaptiert, mit Ausstellungsräumen und glasüberdachten Terrassen ausgestattet. Das neue Haus soll nicht generell öffentlich zugänglich sein, sondern eine Art Kulturzentrum werden. Es ist auch angedacht, "Artists in Residence" hier arbeiten zu lassen.

Dieses Museum, das ausgewählte Leihgaben - Gemälde und Skulpturen - aus dem gleichnamigen Museum in Havanna zeigt, ist das einzige seiner Art außerhalb des Karibik-Staates und soll "ein Brückenkopf für Kubas Künstler in Europa" werden, wie der ehemalige Belvedere-Vizedirektor Alfred Weidinger bei der Eröffnung betonte. Die in Wien präsentierte Auswahl will kubanische Kunst in ihrer Vielfalt zeigen. Vertreten sind Werke der Avantgarde des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Weidinger meinte, die Kunstwerke bezeugten die Dreidimensionalität kubanischer Kunst.

Privatinitiative

Zur Eröffnung waren Moreima Clavijvo, die Direktorin des Museo Nacional de Bellas Artes (Nationalmuseum der Schönen Künste), und weitere Ehrengäste aus Havanna angereist, unter ihnen die bekannte abstrakte Malerin Julia Valdes. Alle Redner waren voll des Lobes über den Initiator des Projekts, Maximilian Reiss, dessen Tatkraft und Beziehungen das Museum nach fünf Jahren Vorplanung Wirklichkeit werden ließen. Er hoffe auf "ein besseres interkulturelles Verständnis zwischen Kuba und Europa", sagte Reiss, der seit 25 Jahren den Winter in Kuba verbringt und sich dort ein Netzwerk aufgebaut hatte, bis hinauf zu Fidel Castro und dessen Sohn.

In der Ausstellungshalle im Erdgeschoß der Villa werden die Werke kubanischer Maler präsentiert, unter ihnen bekannte Größen wie Victor Manuel Garcia. Die Skulpturen im ersten Stock des Gebäudes wurden von den Besten ihrer Zunft in Kuba geschaffen. Darunter befindet sich auch eine der raren schwarzen Steinplastiken von Marta Arjona, der verstorbenen früheren Präsidentin des Nationalrates für das Kubanische Kulturerbe, die das nunmehr realisierte Museumsprojekt leidenschaftlich befürwortete. (APA)