12:08 östlich von Bukarest (2005) ist am Spielplan der Rumänischen Filmtage in der Urania.

 

Nachlese:
Zu spät für die Revolution: Corneliu Porumboius scharfsinnige Filmsatire "12:08 östlich von Bukarest"

Foto: Rumänische Filmtage / Urania

Wien - Ab Mittwoch (11.11.) widmen sich zum dritten Mal rumänische Filmtage in Wien dem spätestens seit dem Gewinn der Goldenen Palme von Cristian Mungiu ("4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage") in Cannes 2007 auch international anerkannten rumänischen Filmschaffen. In der Urania wird bis 16.11. eine Auswahl von Filmen gezeigt, die sich vor allem mit der Revolution von 1989 und der Entwicklung in den zwei Jahrzehnten seither beschäftigen. Im Anschluss zeigt das Rumänische Kulturinstitut im Wochentakt weitere Spiel- und Dokumentarfilme. Am 15.11. wird hier in einer szenischen Lesung auch ein Überblick über aktuelle rumänische Dramatik gegeben.

Eröffnungsprogramm

Eröffnet werden die Rumänischen Filmtage 2009 am Mittwoch um 19 Uhr mit dem Low-Budget-Film "12:08 Östlich von Bukarest" (2005) von Corneliu Porumboiu. Es folgen (jeweils um 19 Uhr) "Videogramme einer Revolution" (1992) von Harun Farocki und "Das Experiment 770. Gebären auf Befehl", in dem Florin Lepan und Razvan Georgescu quasi den dokumentarischen Hintergrund zu Mungius Cannes-Siegerfilm liefern und sich mit der Kriminalisierung von Abtreibungen unter Ceausescu beschäftigen.

Es folgen drei aktuelle Produktionen aus 2009: Am Samstag wird Porumboius "Polizist, polizeilich" gezeigt, am Sonntag "Das glücklichste Mädchen der Welt" von Radu Jude, ehe am Montag Mungius humorvoller, bitter-ironischer Rückblick auf die letzten Jahre des Kommunismus, "Geschichten aus dem Goldenen Zeitalter", den Abschluss bildet. Im Anschluss an die Filmvorführungen sind jeden Abend Gespräche mit rumänischen Regisseuren und Schauspielern geplant.

Begleitproggramm

Von 17.11. bis 22.12. sind dann im Rumänischen Kulturinstitut (4., Argentinierstraße 39) unter dem Titel "Retrovisions" weitere Streifen u.a. von Cornel Mihalache und Catalin Mitulescu zu sehen, darunter am 8.12. Robert Dornhelms "Requiem für Dominic" (1990). Davor steht am 15.11. (11.30 Uhr) das neue rumänische Theater im Mittelpunkt einer szenischen Lesung im Rahmen der Lesefestwoche. Manuela Seidl, Marius Schiener, Marlene Mürwald und Oliver Köllner lesen aus den Stücken "Amalai atmet tief ein" von Alina Nelega, "Vitamine" von Vera Ion, "System Fremde" von Saviana Stanescu und "Bucharest Calling" von Stefan Peca. Der Eintritt ist frei. (APA)