STANDARD-Korrespondentin und derStandard.at-Bloggerin Susi Schneider.

Foto: privat

Susi Schneider, seit 1991 US-Korrespondentin des STANDARD, ist am Donnerstag einem langen Krebsleiden erlegen (siehe Nachruf von Christoph Prantner).

Die Journalistin, die seit über 40 Jahren in den USA lebte, verstand es auch mit den Neuen Medien umzugehen. Seit Anfang Mai 2007 bloggte sie für derStandard.at. Ihr USA-Blog hatte eine stetig wachsende Fangemeinde - insgesamt wurde 2 863 083 Mal darauf zugegriffen. Unter ihren 250 Einträgen streute sie immer wieder "Amerikanisch für Fortgeschrittene" ein. Ein Beispiel: "RESTIVE ist ein trügerisches Wort: man würde meinen, es bedeute 'ruhevoll' – aber das Gegenteil ist der Fall. Es bedeutet 'rastlos, unruhig'". Rastlos war auch Susi Schneider, die sich selbst als "political junkie" bezeichnete. Trotz ihrer Krankheit verzichtete sie nicht darauf, für derStandard.at die US-Wahlnacht zu kommentieren. Um sich zu schonen, wollte sie eigentlich "nur kurz" online sein, schickte aber dann die ganze Nacht ihre Kommentare. Um 2.45 Uhr, während CNN und andere US-Medien auf Grund des Debakels von 2000 (Bush vs. Gore) mit der Verkündung des Wahlsiegers noch zögerten, schrieb sie in Großbuchstaben: "OBAMA WINS ELECTION. Susi Schneider projects Barack Obama has won the elections. I beg your pardon, he is now President-Elect Barack Obama". Sie lag mit ihrer Einschätzung wie so oft richtig. Ihr letzter Blogeintrag kam am 12. Oktober.

derStandard.at vermisst den Menschen und die Kollegin Susi Schneider. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.