Arbil - Der irakische Kurden-Führer Massud Barzani hat die Bemühungen der türkischen Regierung zur Beilegung des Kurden-Konflikts gewürdigt. "Ich möchte dem Ministerpräsidenten zu seiner Politik und den Schritten zu einer demokratischen Öffnung gratulieren", sagte er am Freitag bei einem Besuch des türkischen Außenministers Ahmet Davutoglu in der weitgehend autonomen irakischen Kurdenregion im Norden des Irak. "Wir unterstützen alle eingeleiteten Schritte." Zugleich äußerte Barzani bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Arbil (Erbil) die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Gewalt zwischen der Türkei und den Kurden.

Davutoglus Besuch war der erste eines türkischen Außenministers in der irakischen Kurdenregion. Frühere Regierungen in Ankara hatten sich aus Furcht vor kurdischen Unabhängigkeitsbestrebungen gescheut, die Existenz der dortigen Regionalregierung anzuerkennen. Für Spannungen zwischen beiden Seiten sorgt seit Jahren auch die Präsenz kurdischer Rebellen im türkisch-irakischen Grenzgebiet. Die Regierung des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan hat Reformen begonnen, um der kurdischen Sprache und Kultur mehr Raum im öffentlichen Leben zu gewähren.

Davutoglu rief zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus auf und kündigte die Eröffnung eines Konsulats in Arbil an. Beide Seiten sind zudem an einer Energie-Zusammenarbeit interessiert. Die Türkei betrachtet ebenso wie EU und USA die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als terroristische Gruppe. (APA/Reuters)