Bonn - In Deutschland sind am Freitag drei weitere Menschen an Schweinegrippe gestorben. Damit gibt es jetzt bisher sechs Todesopfer der Infektionskrankheit. Im Saarland erlag ein Fünfjähriger den Folgen der Schweinegrippe. Im Universitätsklinikum Bonn starb eine Frau, teilte ein Sprecher des Krankenhauses am Abend mit. Ein 16-jähriger Patient aus dem schwäbischen Günzburg ist nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" im Augsburger Zentralklinikum ebenfalls an der Schweinegrippe gestorben.

Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Abend in Saarbrücken sagte, habe das Kind durch einen Unfall vor zwei Jahren an schweren chronischen Krankheiten gelitten. Der Bub sei seit zwei Tagen in einer Kinderklinik in Neunkirchen behandelt worden und litt neben der Schweingrippe an einer bakteriellen Lungenentzündung.

"Die 48-Jährige aus dem Rhein-Sieg-Kreis hatte keine bekannten Vorerkrankungen, die den schweren Krankheitsverlauf erklären würden", hieß es. "Wo sie sich angesteckt hat, ist unklar." Die Patientin sei vor einigen Tagen in das Universitätsklinikum verlegt worden. "Dort musste sie an der künstlichen Lunge angeschlossen werden."

Wie ein Klinik-Sprecher der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag) bestätigt habe, erlag der Jugendliche ebenfalls am Freitag dem Virus. In dem Klinikum war am Abend auf Nachfrage keine Auskunft mehr zu erhalten. Nach Informationen des Blattes war der Jugendliche schwerbehindert.

Zuletzt war am 23. Oktober der dritte Todesfall im Bundesgebiet durch die neue Grippe bekanntgeworden: Ein 65 Jahre alter Mann starb in der Universitätsklinik Mannheim.

In Europa starben nach Zahlen des EU-Seuchenkontrollzentrums ECDC bisher rund 250 Menschen an der Schweinegrippe, mehr als die Hälfte davon in Großbritannien. Weltweit wurden rund 6000 Todesfälle gemeldet, davon allein 1000 in den USA. (APA)