Der neue Film soll vor allem junge Mädchen ansprechen.

Foto: sexwecan.at/Screenshot

20 Jahre ist es her, dass der letzte Aufklärungsfilm für Schulen entstanden ist. Gestern wurde im Radio-Kultur-Haus ein neuer vorgestellt -  "Sex we can" - ein 3D-Animationsfilm. "Aufklärung ist ungemein wichtig, ganz besonders für Mädchen", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Sie habe sich bis 2013 alles was junge Frauen betreffe zu einem der Schwerpunkte ihrer Arbeit gesetzt. Dazu gehöre unter anderem auch die Frage, wie diese jungen Frauen ihre Körper und ihre Sexualität annehmen. Und gerade das werde im kommenden Jahr ein zentrales Thema sein. "Die Jugendlichen sind, was ihren Körper und die Sexualität betrifft, sehr verunsichert", sagte Heinisch-Hosek. "Sie haben so viele unterschiedliche Informationsquellen, die mit der Realität oft nichts zu tun haben. Deshalb ist dieser neue Film für die Aufklärungsarbeit in den Schulen sehr wichtig." 

Das betonten auch die Expertinnen und Experten in einer kurzen Diskussionsrunde. Während junge Männer ihr "Wissen" vor allem aus dem Internet an Hand von Pornografie beziehen, suchen die Mädchen in Printmedien und im Fernsehen Fragen auf ihre Antworten. Beide versuchen dann die Vorbilder aus dieser virtuellen Welt zu imitieren.

"Sex we can" will nicht reines Wissen, etwa über Verhütung, vermitteln, sondern bezieht Gefühle wie Liebe mit ein. "Der Film soll vor allem den jungen Frauen mehr Selbstwert geben und ihnen die
Angst nehmen Fragen zu stellen und über Probleme zu reden. Er soll ihnen auch die Sicherheit geben, dass sie Nein sagen können", sagte die Frauenministerin. 

Der Film wurde von der Stadt Wien, dem BMUKK und dem Fonds Gesundes Österreich finanziert. Er löst den alten "Sexkoffer" ab und soll den Lehrerinnen und Lehrern als Gesprächsgrundlage für die
Sexualerziehung dienen, die seit den Erlässen von 1970 und 1990 an Österreichs Schulen obligat ist. Zu dem Film gehört begleitendes und erklärendes Material. Das alles wird unter anderem auch auf der Website www.sexwecan.at zu finden sein. (red/derStandard.at)