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Alexander Spritzendorfer wird wohl frohlockt haben. Denn Marie Ringler gab vor ein paar Tagen bekannt, die Kommunalpolitik zu verlassen. Was zur Folge hat, dass die Wiener Grünen einen neuen Kultursprecher beziehungsweise eine neue Kultursprecherin brauchen. Und Spritzendorfer kandidiert am 15. November bei der internen Abstimmung für die Liste zur Landtagswahl 2010 mit seinem Themenschwerpunkt Kulturpolitik.

Der Musikverleger, Künstlermanager und Plattenproduzent (Spray Records) scheint viele Fans zu haben. Ob er auch Chancen hat, steht zu bezweifeln. Denn auch Marco Schreuder tritt an. Der gebürtige Niederländer, Jahrgang 1969, saß die letzten vier Jahre an der Seite von Marie Ringler im Kulturausschuss und übernahm auch schon das eine oder andere Thema, etwa die Plakatierung im öffentlichen Raum, die Kinoförderung und die jüdischen Friedhöfe. Mich persönlich überraschte, mit welcher Akribie sich Marco Schreuder unter anderem dem Restitutionsbericht widmete.

Er sagt: "Ich denke, dass ich für die Rolle des Kultursprechers gerüstet bin. Hinzu kommt meine Vergangenheit: Als ehemaliger Regie-Student am Max-Reinhardt-Seminar kenne ich auch die Perspektive des Kunstmachens."

Am 15. November will sich Schreuder, der auch Kunstgeschichte studierte, dem Thema "Verortung von Kultur in der Stadt, insbesondere in den so genannten Außenbezirken" widmen. "Ich bin davon überzeugt, dass mit niederschwelligem Kulturangebot - insbesondere für Jugendliche, aber nicht nur - viel mehr getan werden kann, damit Kultur auch die Stadt durchdringt. Und dabei würde die Stadt nicht nur kreatives Schaffen ermöglichen, sondern auch einen sozial- und integrationspolitischen Mehrnutzen erzeugen." (Thomas Trenkler, derStandard.at, 30.10.2009)