Foto: Porgy & Bess

"Mich interessiert, welchen Weg Afrika im neuen Millennium nehmen wird. Vor allem deswegen mache ich Musik, damit ich den Menschen all das mitteilen kann, was ich darüber zu sagen habe": So formuliert Baaba Maal sein Credo als singender Botschafter. Und der neben Superstar Youssou N'Dour bekannteste Musiker Senegals legt davon im soeben erschienenen Album Television (Palm), seinem ersten nach achtjähriger Pause, Zeugnis ab.

Der 56-jährige Sänger und Gitarrist, der einer direkt am Senegal-Fluss lebenden Fischerfamilie aus dem Volk der Fulani entstammt, reflektiert die Lebensumstände Afrikas in einer globalisierten Welt: Er singt über die Notwendigkeit der Emanzipation der Frauen, ruft die afrikanischen Völker zur Einigkeit auf - und sinniert über das Medium Fernsehen, das nun in immer mehr afrikanische Haushalte Einzug hält, "wie ein Fremder, den man nicht zu sich nach Hause eingeladen hat" .

Während die mit "Brazilian Girls" -Sängerin Sabina Sciubba aufgenommenen Lieder auf der Konserve allzu poppig-glatt klingen, dürfte Baaba Maal selbige im Live-Auftritt doch mit bedeutend mehr Pfeffer servieren. (felb, DER STANDARD/Printausgabe, 31.10/01.11.2009)