Montage: derStandard.at/Putschögl

Wer dieser Tage einkaufen geht, muss gut aufpassen, dass ihm das nicht auch passiert. Es herrscht gerade der geballte Fest-und-Feiertags-Hyperflash – oder auch: Event-Shopping mal – unfreiwillig – anders.

Da springt uns im Supermarkt unseres Vertrauens zuerst allerhand kürbisfarbener, furchteinflößender Schmonzes für Halloween (31. Oktober) an die Gurgel. Daneben liegen stumm die Grabkerzen und Blumenarrangements für Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November). Kurz vor der Kassa heben schon Krampus (5. Dezember) und Nikolaus (6. Dezember) im Stellkarton ihre Ruten (bzw. Zeigefinger), mahnen ihre sofortige Erlösung in Form einer Freifahrt über das schwarze Sauseband ein.

Und schließlich vegetieren hier in der einen Ecke auch schon die ersten Adventkränze (heuer ab 29. November) vor sich hin, hängt dort schräg unterm Paprika-Zigeunerrad süßer Christbaumschmuck (24. Dezember) ab. Etwas abseits, aber durchaus verheißungsvoll präsentieren auch die ersten Adventkalender schon ihre zwei Dutzend noch fest verschlossenen Türen.

Um die armen Supermarktschlichter etwas zu entlasten, vor allem aber, um uns bedauernswerten Zeitgenossen des Konsumterrors das Leben etwas zu erleichtern, wäre ein empathischerer Umgang des Einzelhandels mit seinen Opfern durchaus wünschenswert. Stellt uns doch wenigstens bis Hubert und Silvia (3. November) nur das Halloween- und Allerheiligenbrimborium vor unsere abgestumpften Nasen! Dann unseretwegen einen Monat lang Nikolaus- und Krampusplunder, Mitte November den Adventfirlefanz, ab Ambrosius (7. Dezember) den Christbaumramsch, bittedanke!

Falls das im nächsten Jahr nicht klappt, werden wir uns etwas überlegen müssen. Wir fordern dann Silvesterraketen ab Wilma (19. September), damit wir den ganzen Krempel wenigstens sonstwohin schießen können!