Wien - Die Preisauszeichnung an den Tankstellen sorgt wieder einmal für Ärger zwischen den Autofahrerklubs und der Mineralölindustrie. ARBÖ und ÖAMTC fordern die Streichung der dritten Stelle hinter den Komma bei den Preisangaben, was der Mineralölverband ablehnt. Wobei die Klubs die Bundeswettbewerbsbehörde auf ihrer Seite sehen. Die Behörde schlägt vor zu prüfen, "ob die Preisausweisung mit drei Dezimalstellen Jahre nach Umstellung auf Euro oft nur für optische Preisänderungen genützt wird, oder ob die Reduzierung auf zwei Dezimalstellen eine Auswirkung auf das Wettbewerbsverhalten der Unternehmen, sowie das Marktverhalten der Verbraucher hat".

Der Mineralölverband hingegen verweist auf die EU-weite Praxis, drei Dezimalstellen anzugeben. Außerdem seien keinerlei Kundenbeschwerden über die derzeitige Praxis bekannt. "Drei Nachkommastellen sind Ausdruck einer detaillierten Preisdarstellung und Ausdruck eines fairen Preises und allfällige Rundungsdiskussionen lassen sich dadurch vorweg vermeiden. Darüber hinaus ist bei durchschnittlichen Netto-Marktmargen von einem Cent pro Liter die Feinsteuerung im 0,1 bis 0,9 Centbereich betriebswirtschaftlich sinnvoll und im Interesse der Verbraucher. Auch in anderen Energiebereichen, wie z.B. bei Strom- oder Gasabrechnungen, sind mehrere Nachkommastellen bei Preisangaben üblich", so der Fachverband.(APA)