Tel Aviv - Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak steht einer möglichen Wiederaufnahme indirekter Friedensgespräche mit Syrien positiv gegenüber. Barak sagte dem israelischen Rundfunk am Donnerstag, er begrüße entsprechende Äußerungen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Eine Friedensregelung sei sowohl in Israels als auch in Syriens Interesse, sagte Barak.

Assad hatte am Mittwoch in der kroatischen Hauptstadt Zagreb gesagt, es gebe in Syrien "nationale Unterstützung" für eine Fortsetzung indirekter Friedensgespräche mit Israel. Er lobte die türkischen Vermittlungsbemühungen im vergangenen Jahr und rief europäische Länder auf, sich diesen anzuschließen. Die Gespräche sollten da fortgesetzt werden, wo sie letztes Jahr mit der vorherigen Regierung Israels abgebrochen wurden.

"Die Tatsache, dass der syrische Präsident heute sagt "Ich bin bereit mit Israel zu verhandeln" und "Mein Land ist reif für Frieden" - das ist eine wichtige Stellungnahme, die man nicht in der Luft hängen lassen darf", sagte Barak, der Vorsitzende der linksorientierten Arbeiterpartei. Barak erklärte, er glaube ungeachtet der andauernden Unterstützung Syriens für radikale islamische Organisationen, dass Assads Äußerungen ernst gemeint seien.

Israels Minister für regionale Zusammenarbeit, Silvan Shalom (Likud), äußerte sich dagegen skeptisch. Er glaube, dass Assad seinen Friedenswillen nur bekunde, um international Anerkennung zu erlangen.

Ankara hatte 2008 bei mehreren Verhandlungsrunden der verfeindeten Staaten vermittelt. Die Gespräche wurden nach einer innenpolitischen Krise in Israel und dem Krieg im Gazastreifen zur Jahreswende nicht wieder aufgenommen. Syrien verlangt im Gegenzug für einen umfassenden Frieden einen Abzug Israels von den 1967 besetzten Golanhöhen. (APA)