Tokio - Die japanische Fluggesellschaft JAL will für ihre Rettung auf staatliche Hilfe zurückgreifen. Erste Gespräche mit der kürzlich geschaffenen Sanierungsgesellschaft Enterprise Turnaround Initiative Corporation of Japan (Etic) hätten bereits stattgefunden, teilte JAL am Donnerstag mit. Etic werde nun den Sanierungsplan der Fluglinie prüfen. Bis zu einer Entscheidung könnten aber Monate vergehen. "JAL braucht enorme Summen, enorme Steuergelder - sowohl an Kapital als auch an Darlehen", sagte Shinjiro Takagi, Leiter der von der Regierung eingesetzten Task Force zur JAL-Rettung.

JAL steuert auf den vierten Verlust in fünf Jahren zu und kämpft mit einem Schuldenberg von 15 Mrd. Dollar (10,15 Mrd. Euro) und hohen Altlasten. Die Etic hat Mittel von knapp 18 Mrd. Dollar zur Verfügung. Analysten gehen davon aus, dass die Regierung der Fluggesellschaft unter die Arme greifen wird. Transportminister Seiji Maehara betonte die Bedeutung von JAL für die japanische Wirtschaft. Der Wirtschaftszeitung "Nikkei" zufolge erwägt die Regierung ein neues Gesetz, mit dessen Hilfe JAL Pensionsverpflichtungen kürzen könnte, sollte sie Staatshilfen erhalten. (APA/Reuters)