Frankfurt - Der deutsche Ableger der weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte muss zum ersten Mal seit Jahrzehnten einen Umsatzrückgang hinnehmen. Vor allem der Wegfall großer Beratungsprojekte im Risikomanagement habe den Umsatz im Geschäftsjahr 2008/09 (Ende Juni) um acht Prozent auf 716 Mio. Euro gedrückt, sagte Deutschland-Chef Wolfgang Grewe am Mittwoch in Frankfurt. Der Gewinn, der unter den 263 Partnern aufgeteilt wird, sei dennoch "annehmbar" gewesen.

Auch in das laufende Geschäftsjahr setzt er wenig Hoffnung. Der Umsatz dürfte 2009/10 stagnieren: "Wir sehen bei den Kunden Zurückhaltung. Wir sind in einem echten Jahr der Konsolidierung", sagte Grewe. Erst Mitte 2010 werde das Geschäft mit der Konjunktur anziehen.

Bei der Neueinstellung von Universitäts-Absolventen will sich Deloitte daher zurückhalten. Nur in den Bereichen, in denen Deloitte noch wachse, werde "sehr selektiv" neues Personal angeheuert. Die 2008/09 trotz der Flaute - anders als bei den Konkurrenten - noch um fast 700 auf 4.700 Mitarbeiter gewachsene Belegschaft werde nicht mehr zulegen. Deloitte setze auf die Fluktuation, die zuletzt bei 14 Prozent lag, sagte Grewe.

Weltweit ist der Umsatz von Deloitte Touche Tohmatsu 2008/09 um 4,9 Prozent auf 26,1 Mrd. Dollar (17,7 Mrd. Euro) geschrumpft. Dennoch stieg die Mitarbeiterzahl um 4,5 Prozent auf 169.000. (APA/Reuters)