Das neue Verfahren zur Funkortung von Werkzeugen und Produkten wurde in der Autoindustrie getestet.

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Die Anforderungen an die Industrie steigen ständig. Immer mehr kundenspezifische Varianten von Produkten müssen in immer kürzerer Zeit in gleichbleibend guter Qualität gefertigt werden, wobei die Stückzahlen insgesamt steigen. In dieser Situation wird es immer wichtiger, sämtliche Arbeitsabläufe lückenlos dokumentieren zu können. Deshalb sollen intelligente Systeme in der Fabrik möglichst automatisch erkennen, ob ein bestimmter Produktionsschritt bereits erfolgt ist oder nicht. Wenn man permanent den Aufenthaltsort sämtlicher in der Fabrik vorhandener Objekte registriert, ist das möglich. Damit zweifelsfrei klar ist, ob ein bestimmtes Werkzeug für ein bestimmtes Produkt eingesetzt wurde oder nicht, muss man beides sehr genau orten können. Bisher war dies nur mit komplexen Lokalisierungssystemen auf Basis eigens entwickelter Sensoren und Netzwerke möglich und entsprechend aufwändig. Wenn solche Lösungen nämlich auf Standardkomponenten zurückgreifen, arbeiten sie nur auf ungefähr drei Meter genau. 

Vorhandene Systeme nutzen

Siemens Forscher haben nun ein anderes Verfahren entwickelt. Mit neu erarbeiteten Algorithmen optimieren sie die Nutzung der Informationen, die bereits in Fabriken vorhanden sind. Sensordaten werden zum Beispiel so kodiert, dass sie auf bereits installierten WLAN-Netzen übermittelt und von Eingabegeräten genutzt werden können. Die neue Funk-Lokalisierungstechnik ist in Anschaffung und Betrieb günstiger als vergleichbar genaue Systeme. Erste Versuche in der Automobilindustrie verliefen erfolgreich.