Wien - Rund 60 Personen werden am 15. November für einen der insgesamt 36 zu vergebenden Listenplätze der Grünen für die kommende Wien-Wahl antreten, die im Oktober 2010 stattfindet. Nach Ende der Bewerbungsfrist am Sonntag fanden sich am Dienstag 56 registrierte Kandidaten auf der Internetseite http://ichkandidiere.at, die die Partei als Präsentationsplattform lanciert hatte. Etwaige Anmeldungen, die noch am Wochenende eingelangt sind, werden aber erst in den nächsten Tagen eingearbeitet, verwies Landesgeschäftsführer Robert Korbei auf APA-Anfrage darauf, dass noch einige Namen hinzukommen könnten.

Bestimmt wird die Liste bei der 63. Landesversammlung der Grünen im Austria Center, wobei der Entscheidung ein komplexer Wahlmodus zugrunde liegt: Dabei werden die ersten vier Plätze einzeln gewählt, alle darauffolgenden in Blöcken zu je vier Plätzen. Die Kandidaten können selbst bestimmen, ab welchem Platz bzw. für welchen Block sie kandidieren wollen.

Auch Unterstützer wahlberechtigt

Wahlberechtigt sind bei der Landesversammlung nicht nur Parteimitglieder, sondern auch sogenannte Unterstützer. In den vergangenen Monaten hat diese Gruppe, die ohne Mitgliederstatus trotzdem bestimmte Rechte besitzt, großen Zulauf bekommen. Nach Mobilisierungsinitiativen von externen Online-Plattformen wie den "Grünen Vorwahlen" nahmen die Grünen etwa 500 zusätzliche Unterstützer auf.

Laut Homepage treten zwei Grüne für Platz eins an - die amtierende Klubobfrau Maria Vassilakou sowie der in der Öffentlichkeit noch unbekannte, hauptberufliche Informatiker Michael Schober. Großteils finden sich unter den Kandidaten für die oberen Plätze bereits im Landtag bzw. Gemeinderat aktive Grün-Politiker. Kultursprecherin Marie Ringler wird jedoch nur noch für eine Solidaritätskandidatur zur Verfügung stehen. Sie will nach der jetzigen Legislaturperiode der Politik den Rücken kehren und in den nicht-öffentlichen Sektor wechseln, hatte die 34-Jährige kürzlich angekündigt. (APA)