Foto: Christian Valuch

HörerInnen-Vollversammlung an der TU Wien.

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Auch in Graz demonstrieren hunderte Studierende im besetzten Hörsaal 06.01.

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Zwischendurch wird im Audimax in Wien immer wieder mal geputzt und aufgeräumt.

Foto: APA/Hochmuth

Das Audimax bleibt auch heute Dienstag besetzt.

Foto:derStandard.at/Pumberger
Foto: Christian Valuch

Auch am sechsten Tag der Audimax-Besetzung berichtete derStandard.at live. Die Proteste weiteten sich am Dienstag auf weitere Universitätsstädte aus. Das Rektorat der Uni Wien gab bekannt, dass die Lehrveranstaltungen, die in den nächsten Tagen im Audimax stattfinden sollten, ins Austria Center verlegt werden. Dies verursacht Kosten von 16.000 Euro pro Tag. Am Mittwoch findet um 17 Uhr eine Groß-Demonstration in Wien statt. derStandard.at wird auch an Tag 7 seine Berichterstattung von den Protestaktionen an Österreichs Universitäten fortsetzen.

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UPDATE 22.45: Wie die APA so eben berichtet, haben die Besetzer der Akademie der bildenden Künste das Vizerektorat wieder geräumt. Sie haben allerdings Lesestoff mitgenommen. Laut einer Besetzerin haben sie als "widerständischen Akt" die Leistungsvereinbarung entwendet, die der Rektor Stephan Schmidt-Wulffen vergangene Woche unterzeichnet hatte. Die Studenten wollen nun das Papier, in dem sich der Rektor zu bestimmten Leistungen verpflichtet, lesen, "damit wir wissen, warum es geheim gehalten wird". Morgen Vormittag soll laut der Besetzerin ein Treffen mit dem Rektor stattfinden. Die Besetzung der Aula der Akademie der bildenden Künste bleibt weiterhin aufrecht.

UPDATE 22.15: Auch auf der TU Wien findet ein Plenum statt, das in einem Livestream verfolgt werden kann.

UPDATE 21.10: Die Studierenden der Akademie der bildenden Künste haben heute abend zusätzlich zur Säulenhalle der Akademie auch das Vizerektorat für Lehre und Forschung besetzt. In einem Gespräch forderten die Studierenden Vizerektor Andreas Spiegl auf, die am 22. Oktober mit dem Ministerium unterzeichneten Leistungsvereinbarungen zu übergeben. Dies haben die Besetzer auf ihrer Homepage bekanntgegeben.

UPDATE 20.10: Die IE-Studierenden haben sich gegen eine Blockierung des Hörsaals am Campus entschieden und schließen sich wieder der Besetzung im Audimax an. Der Hörsaal leert sich allmählich, Besetzung am Uni-Campus damit beendet. Es wurden Forderungen an Vizerektorin Schnabl übergeben und die Studierenden wollen wiederkommen.

UPDATE 20.00: Im Hörsaal C1 am Uni Campus in Wien diskutieren die StudentInnen der Internationalen Entwicklung, ob sie bleiben und den Saal weiterhin blockieren sollen oder nicht.

UPDATE 19.30: Die TU Wien bleibt über die Nacht besetzt. Das wurde bei der Versammlung am frühen Abend beschlossen. Derzeit bilden sich Arbeitsgruppen zu verschiedenen Bereichen und es werden Aktionen geplant.

UPDATE 19.20: Derzeit im Hörsaal C1 am Uni Campus in Wien: Vizerektorin Christa Schnabl stellt sich den Fragen der Studierenden. Es gibt auch hier einen Livestream.

UPDATE 19.05: Kommentare der anderen von Busek, Smolle, etc. zu den Uni-Besetzungen ganz frisch online.

UPDATE 18.25: Nochmal zur Demo, die morgen um 17 Uhr stattfindet: Das Motto lautet "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne". Der Protestzug startet vor der Rampe der Uni Wien. Dann geht es weiter über den Ring Richtung Volkstheater, weiter zum Minoritenplatz und über den Schwedenplatz zurück zur Uni.

UPDATE 18.00: Matthias Cremer hat seinen Photoblog heute übrigens den "Studis" und dem Kommissar gewidmet.

UPDATE 17.30: In einer Aussendung gehen Studentenvertretungen mehrerer Fachhochschulen (FH) auf Distanz zur "Vorgehensweise der Audimax-Besetzung". Außerdem meldete sich eine Gruppierung "Studieren statt Blockieren" zu Wort, die sich ebenfalls von der "seit Tagen andauernden Belagerung des Audimax distanziert".

UPDATE 17.20: Die in Summe knapp 100 Besetzer des Hörsaales 1 der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) nahmen sich für den weiteren Verlauf ihrer Protestaktion am Dienstag vor, einen Sprecherrat zu wählen sowie Arbeitsgruppen für ihr Vorgehen zu bilden. Unter anderem soll darüber abgestimmt werden, ob morgen, Mittwoch, ein Demozug durch die Linzer Innenstadt - parallel zu dem in Wien stattfindenden - durchgeführt wird.

UPDATE 17.10: Bestätigung gegenüber derStandard.at: Hörsaal C1 am Wiener Uni Campus wurde blockiert. Ausgangspunkt der Blockierung war die HörerInnenversammlung der Internationalen Entwicklung.

UPDATE 17.00: Die Insbrucker demonstrieren am Donnerstag. Die Demo am 29.10. startet um 12 Uhr vor der Hauptuni/Christoph-Probst Platz. Organisator ist die Plattform "Unbeschränkt Studieren".

UPDATE 16.50: Die Ankündigung von Vertretern der Bildenden, bis zur Erfüllung der Forderungen weiter besetzen zu wollen, findet an der TU Wien riesige Zustimmung. Etwa 500 StudentInnen befinden sich bei der Versammlung.

UPDATE 16.30: In Klagenfurt haben sich besonders viele Lehrende und Uni-Mitarbeiter mit den BesetzerInnen solidarisiert. Neben dem ÖH Vorsitzenden Stefan Sagl sprachen bei der heutigen Versammlung Vize-Studienrektor Günther Stotz, Alice Pechriggl (Institutsvorständin für Philosophie), Ernst Kotzmann (Betriebsrat wissenschaftliches Personal), Paul Kellermann (emerit. Professor Soziologie und Hochschulexperte), Studierendenvertreter Christof Wurzer und Michael Reiter sowie Rektor H.C. Mayr.

UPDATE 16.15: Der Hörsaal 1 der TU hat sich binnen Minuten bis zum letzten Platz gefüllt, auch auf den Stiegen sitzen StudentInnen. Gleich startet hier die Studierendenversammlung.

UPDATE 16.00: Auch an der BOKU wird Solidarität bekundet. Ebenso an der WU Wien, wenn auch im kleineren Ausmaß.

UPDATE 15.50: Mittlerweile gibt es zwei Gebärdensprachendolmetscher, die die Redebeiträge synchron übersetzen. Die Rede von Sigrid Maurer (ÖH) wurde auf 16 Uhr vorverlegt. Nächstes Plenum 19.30 Uhr.

UPDATE 15.40: Auch aus Graz gibt es jetzt einen Livestream.

UPDATE 15.35: Auch Lehrende der Uni Wien solidarisieren sich. Heute um 19.30 gibt es eine Versammlung der Lehrenden und Forschenden im Hörsaal III des NIG.

UPDATE 15.30 Sie haben Infos, Termine oder Hintergründe, die Sie uns für unseren Livebericht zukommen lassen wollen? Bitte schicken Sie sie uns per Email.

UPDATE 15.25: Robert Misik spricht im Wiener Audimax. "Kurz und knapp wie ein Videoblog oder ein Bachelorstudium " soll sein Vortrag nicht sein, kündigt er an, sondern lang. Applaus.

UPDATE 15.15: Folgende (neuen) Besetzungen wurden gegenüber derStandard.at seitens der Universitäten bzw. Studentenvertretungen bestätigt: Aula in Klagenfurt, Hörsaal 1 der Linzer Uni.

UPDATE 15.00: Die genaue Auflistung, welche Vorlesungen morgen und übermorgen aus dem Wiener Audimax ins Austria Center verlegt werden, ist auf der Seite der Uni Wien online.

UPDATE 14:50: Wiens Bürgermeister Michael Häupl sagt, er habe "ein hohes Maß an Verständnis" für die Studentenproteste. Er sei grundsätzlich der Auffassung, dass es nicht zu viele Studenten gebe, sondern zu wenig Studienplätze und Lehrpersonal. Zu der bei internationalen Rankings immer weiter zurückfallenden Uni Wien meint Häupl: "Das würde mir als Wissenschaftsminister schlaflose Nächte bereiten."

UPDATE 14.35: In Klagenfurt hat man sich noch nicht zu einer Besetzung entschieden. In erster Linie suche man den Schulterschluss mit dem Rektorat und dem Mittelbau. Aber, droht ÖH-Vorsitzender Sagl: Wenn das Rektorat die Vorgehensweise des Ministeriums gutheiße, dann "sollen sie sich warm anziehen".

UPDATE 14.25: Es wird im Audimax darauf hingewiesen, dass maximal 250 Menschen auf die Tribüne dürfen. Ansonsten drohe Einsturzgefahr. Der Marietta-Blau- Saal soll einstweilen von einer Frauengruppe besetzt werden.

UPDATE 14.05: Wer demonstriert, muss auch essen. In der "Volxküche" der Wiener Uni brodelt es in den Töpfen. Überall sind Hinweise angebracht: "Haltet eure VOKÜ sauber". Gerade ging das Licht in der improvisierten Küche aus - Jetzt sitzt man im fensterlosen Raum im Dunkeln. Man hilft sich mit Taschenlampen.

UPDATE 13.55: Für die Uni Wien, erklärt eine Sprecherin der Uni, bedeute die Verlegung "erhebliche Mehrkosten", sie spricht von 16.000 Euro pro Tag. Das Rektorat erwarte sich daher, dass es bald zu Gesprächen zwischen den protestierenden Studenten und Vertretern der Bundesregierung komme.

UPDATE 13.50: Der Hörsaal 1 der Uni Linz wird gerade besetzt. Das wurde derStandard.at aus Linz bestätigt. Die Besetzung wurde vorher von der Studentenversammlung beschlossen.

UPDATE 13.45: APA-Meldung: Uni Wien weicht ins Austria Center aus. Alle Audimax-Vorlesungen am Mittwoch und Donnerstag finden im Kongresszentrum statt, für Freitag werden noch Lösungen gesucht.

UPDATE 13.35: Der Grazer Vizerektor bedankt sich bei den Studierenden dafür "wie die Besetzung bis jetzt abgelaufen ist. Wir haben keine Sachschäden."Er signalisiert außerdem Gesprächsbereitschaft mit den Studierenden.

UPDATE 13.30: In Graz spricht momentan der Vizerektor für Forschung und Lehre vor den StudentInnen und erntet Applaus.

UPDATE 13.10: In Wien hielt der grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald eine Rede, in der er sich mit den BesetzerInnen solidarisiert. Der Protest, so Grünewald, führt zu Fortschritt und verhindert Eliteunis. Von den Rektoren wünscht sich Grünewald statt "Notfallparagraphen", dass diese betonen sollen, dass sie mehr Geld brauchen.

UPDATE 12.40: Bei der Grazer Studierendenversammlung erntet Haupt-Redner Philip Funovits , Ex-ÖH-Chef und heute Mitglied der KPÖ, Applaus für seine Rede vor rund 600 StudentInnen: "Das hier ist keine Besetzung, das ist der erste befreite Hörsaal!" Und weiter: "Dass Hahn uns davonläuft heißt nicht, dass wir nicht auch seine Nachfolger quälen werden".

UPDATE 12.30: Die ersten Reaktionen auf Hahns Wechsel in die Europapolitik sind euphorisch (Regierung) bis hämisch (Opposition). Die FPÖ nennt Hahns Bildungspolitik eine "Bilanz des Scheiterns", die Grünen sehen "hundertprozentiges" Versagen.

UPDATE 12.20: Hörsaal 06.01 der Uni Graz ist mittlerweile voll gefüllt. Hier ist für heute zu Mittag die Studierendenvollversammlung eingeplant. Auch hier gibt es einen Livestream.

UPDATE 12.10: Noch kein Statement gibt es von den Audimax-BesetzerInnen zum Wechsel Johannes Hahns nach Brüssel. Gegenüber derStandard.at betonte man, dass man solche Fragen im Sinne des Kollektivs erst im Plenum debattieren müsse.

UPDATE 12:00: Die Zeitung der Audi-Max-BesetzerInnen soll übrigens eine Art "U-Bahn-Zeitung" werden und so bei einer Verteilung morgen Mittwoch auch Personen abseits der Uni erreichen.

UPDATE 11.50: Auch Fachhochschulen solidarisieren sich mit den Uni-StudentInnen. An der FH Campus Wien finden heute in der Aula "Pausengespräche" statt, in denen mittels offener Arbeitsgruppen zu bildungspolitischen Themen debattiert wird. Außerdem beteiligen sich die Studierenden der FH Campus Wien an der morgigen Großdemo.

UPDATE 11.40: Der Kartellverband kritisiert "linken Vandalismus" an der Uni Wien. "Ein Hochschulzugang ohne Zulassungsverfahren und Studienbeiträgen ist - gemäß dem ÖCV-Bildungsprogramm 2006 - nicht erstrebenswert - 'was nichts kostet, ist nichts wert' wie man geradeauch an den Streikenden der Universität Wien sieht, die grölend undmit Bierdosen durch die Universität Wien ziehen", so ÖCV-Präsident Christoph Gruber in einer Aussendung.

UPDATE 11.30: Gegen 11 Uhr ist die Pressekonferenz der besetzten Unis an der Akademie der Bildenden Künste zu Ende gegangen. Vor knapp 250 Personen zogen sieben Podiumssprecher Bilanz über die erste Woche Streik an den Universitäten. Der Arbeitsaufwand sei enorm, rund um die Uhr wird "organisiert, koordiniert, kommuniziert, geschrieben, gefilmt, fotografiert, gekocht, und vieles mehr." Neben den aktualisierten Forderungen, die mittlerweile 20 Punkte umfassen, wird festgehalten, dass sich der Protest nicht nur gegen die Ökonomisierung der Bildung richte, sondern "was hier passiert ist mit der weltweiten Entwicklung sozialer Bewegungen verknüpft".

UPDATE 11.25: Hahn wird EU-Kommissar - und hat jetzt wohl andere "Sorgen" als mit Studierenden zu verhandeln. Wer immer WissenschaftsministerIn wird, "erbt" die Debatte von Hahn.

UPDATE 11.10: Die BesetzerInnen reagieren auf die Ankündigung Hahns, verhandeln zu wollen: Sie laden den Minister am Donnerstag nachmittag ins Plenum ein.

UPDATE 11.00: Der Livestream aus dem Audimax zeigt das aktuelle Plenum.

UPDATE 10.55: Hahn zur APA: Ob die ÖH zu einem Gespräch bereit ist, sei noch nicht klar. Die Studentenvertretung berate darüber, so der Wissenschaftsminister.

UPDATE 10.50: Wissenschaftsminister Johannes Hahn will mit der ÖH verhandeln - das kündigte er beim heutigen Ministerrat an. Eine Räumung des Audimax sei nicht notwendig, so Hahn, der sogar gewisses Verständnis für die BesetzerInnen erkennen ließ. Er teile zwar nicht die Initiative der Studierenden, aber "diese Verhaltensmuster gehören zu einer Studentenkarriere".

UPDATE 10.45: Im Hof 5 des Hauptgebäudes der Uni Wien wurde mittlerweile ein altes Druckereigebäude besetzt. Momentan wird dort eine Redaktionssitzung abgehalten, die studentischen BesetzerInnen wollen eine Art Zeitung machen.

UPDATE 10.35: Auch unter den StudentInnen gibt es verschiedene Anischten darüber, wie die Besetzung weitergehen soll - beziehungsweise wie die BesetzerInnen miteinander kommunizieren und umgehen sollen. So ortet etwa die FrauenAG "zahlreiche sexistische Vorfälle und Übergriffe".

UPDATE 10.20: Damit sind in allen Universitätsstädten für heute oder für die kommenden Tage Kundgebungen und HörerInnenversammlungen geplant. Neben den Protestaktionen gibt es auch Vorträge und Diskussionen, so etwa eine zum neuen Universitätsgesetz am Mittwoch um 19 Uhr im HS 1 des Wiener NIG.

UPDATE 9.50: Auch die Uni Salzburg ist bei den Demonstrationen dabei. Gemeinsam mit anderen Organisationen der Plattform "Uni brennt - Salzburg" ruft die ÖH Salzburg zu einer Demo am morgigen Mittwoch um 15.00 Uhr vor dem Haus für Gesellschaftswissenschaften (Rudolfskai 42) auf.

UPDATE 9.35: Auch an der Linzer Uni findet eine HörerInnen-Versammlung statt. Um 11.45 soll im Hörsaal 1 eine Diskussion "zur Perspektive der Linzer Unistandorte" stattfinden.

UPDATE 9.10: Der Grüne Peter Pilz war gerade vor Ort im Wiener Audimax und hat den anwesenden Studierenden die Unterstützung der Grünen zugesichert. Er kündigt an, den Gerüchten über eine polizeiliche Räumung nachgehen zu wollen, im Falle einer Räumung würden außerdem grüne Parlamentarier anwesend sein, um die studierenden zu unterstützen. Auf die kurze Pilz-Ansprache folgt Applaus.

UPDATE 9.00: Auch Klagenfurts StudentInnen werden aktiv. Heute um 12 Uhr findet im Hörsaal 1 der Alpen-Adria-Universität eine "konstruktive Protestkundgebung" statt. Dort sollen Forderungen der Klagenfurter Studierenden im Rahmen der "Aktion Bildung" veröffentlicht und diskutiert werden, so eine Aussendung.

UPDATE 8.30: Die Technische Universität Wien, eine der größten Unis des Landes, könnte bald zur nächsten Streikbastion werden. Studierende der TU halten heute um 16 Uhr im Freihaus, Hörsaal 1, eine HörerInnenversammlung ab. Die Studierenden sollen über die aktuelle Entwicklung der Studierendenproteste informiert, in gemeinsamen Arbeitsgruppen Forderungen präzisiert und die weitere Vorgehensweise zur Beteiligung am Bildungsprotest besprochen werden, heißt es in einer Aussendung

UPDATE 07:30: Aus der Uni wird gemeldet, dass Sicherheitskräfte begonnen haben den Hörsaal 24 für den Uni-Betrieb freizumachen. Dieser Hörsaal wird von den Studierenden als Schlafstätte benutzt und ist untertags nur lose belegt. Die Studierenden sollen aber schließlich freiwillig abgezogen sein. Um 10 Uhr findet übrigens das nächste Plenum statt. Heute werden wieder Vorträge erwartet. Unter anderem werden Robert Misik um 15 Uhr und die ÖH-Vorsitzende Sigrid Maurer um 16.30 Uhr zu den Studierenden sprechen. Derzeit findet eine "Streikfrühstück" statt.

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Originalartikel 6:30:

Seit nunmehr sechs Tagen ist das Audimax der Uni Wien besetzt, die Akademie der bildendenden Künste - wo die Proteste ihren Ursprung haben - ist an diesem Dienstag den achten Tag besetzt. In der Nacht auf Dienstag war das Audimax stärker besetzt als in den vergangenen Nächten, Grund dafür dürfte die Angst vor einer Räumung sowie eine große Vorlesung der Rechtswissenschaften heute früh sein. Am Montag abend wurde schon Rechtshilfe im Falle einer Räumung im Plenum erteilt. Bundesminister Hahn erteilte gestern den Forderungen der Studierenden eine Absage. Am Mittwoch ist eine Großdemonstration in Wien angekündigt (Zur Nachlese: derStandard.at berichtete am Montag live von den Besetzungen in Wien und Graz).

Räumungsgerüchte in der Nacht

Die APA meldete in der Nacht, dass das Audimax am Dienstag früh geräumt werden soll - das teilten ihr mehrere Studentenvertreter mit. Die Polizei konnte gegenüber der APA einen solchen geplanten Einsatz allerdings nicht bestätigen. Nach den Gerüchten über eine bevorstehende Räumung durch die Exekutive gab es wenig später im zu einem Drittel vollen Hörsaal deutsche Party-Popklänge und sonstige Unterhaltung für die Ausharrenden. "Wir hatten Informationen über eine Polizeiaktion", sagte ein Vertreter der Hochschülerschaft. Es blieb beim Verdacht. "Uns ist nach 03.00 Uhr gesagt worden, dass die Polizei kommt. Da ist keiner mehr weggegangen", erklärte einer der Demonstranten. In und um das Audimax gab es allerdings dann gegen 05.00 Uhr früh lockere Stimmung. Man war auch mit dem Abtransport von Bierdosen etc. beschäftigt - am Gang ein perfekter Bob Dylan-Interpret ("It ain't me Babe").

Vivaldi im Audimax

"Wir machen eine Abstimmung, ob wir nicht mehr Musik hören wollen oder doch. Das heißt, dass wir dann aber weiter machen", lautete die kurz nach 05.00 Uhr früh per Akklamation mit "Durchmachen" beantwortete Frage. Und weil man sich im Auditorium auch für etwas klassische Musik ausgesprochen hatte, gab es Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten", einen Take aus der Filmmusik zu "Clockwork Orange" und - gar britisch-nationalistisch - einen "Pomp and Circumstance"-Marsch. In das Gebäude der altehrwürdigen Uni kamen dann gegen 05.30 Uhr die ersten dort regulär Beschäftigten, doch keine Polizei. (Rosa Winkler-Hermaden, Anita Zielina, Sebastian Pumberger, Tanja Traxler, Colette Schmidt, Michael Kremmel, APA, derStandard.at, 27.10.2009)