Diese Dichotomien, aus instrumenteller Vernunft entstanden, bestimmen mit die gesellschaftliche Idee von Geschlecht, ordnen die Geschlechter den jeweiligen Sphären zu, die im Fall Frau ihren Ausschluss aus politischen und wirtschaftlichen Kontexten ermöglicht hatte, ihre Verfügbarkeit, ihre Unterdrückung. Aus der Erfahrung der Unterdrückung in einer von männlichen Wert- und Ordnungsprinzipien bestimmten Lebenswelt haben Frauen weibliche Gegenstrategien entwickelt, die in feministischen Bewegungen durch Auseinandersetzung mit Technokratie, Expertokratie, Bürokratie, ganz allgemein mit den Prinzipien, die sich im öffentlichen Bereich nach der Abspaltung und Ghettoisierung des weiblichen Prinzips in den privaten Bereich entwickelt haben, politisiert wurden.
Doch die Übernahme dominanter männlicher Strategien erschwert die Sensibilisierung für Gegenkonzepte, nicht nur, weil Politikerinnen wie Frau Merkel, die sich immer wieder größte Mühe gibt, zu betonen, sie mache Politik als Mensch, nicht als Frau, in den vorgezeichneten Wertekanon der Weltpolitik miteinstimmen: Die Frauenbewegung hat mit der gnädigen Zulassung von Frauen beim Bundesheer einen entscheidenden Kampf verloren. Mit emanzipatorischer Selbstbestimmung hat das ganz sicher nichts zu tun.
15 Prozent der US-SoldatInnen im Irak sind Frauen. In anderen Bereichen wird diese Quote wohl noch lange schwer erkämpft sein, als Geschossfutter sind sie gut genug.