Wien - Die Sache klingt sauber. Zu sauber. Zumindest für Uschi Schreiber vom Aktionsradius Augarten: Dienstagabend beim "Parlament" der Anrainer des Barockgartens referierte nämlich ein Vertreter von "Datencenter Vienna" (DCV). DCV plant, in den Flaktürmen des Parks - zunächst nur im größeren, runden - einen 13.000 m² großen, biometrisch abgesicherten, nur unterirdisch erreichbaren Hochsicherheitsdatenspeicher mit Forschungslabors zur Abwehr von Lauschangriff und Industriespionage zu errichten: "Wenn das alles stimmt", so Schreiber, "ist das toll. Mit Betonung auf ,wenn'."
Denn - auch dem STANDARD vorliegenden Informationen zur Folge - soll schon im April begonnen werden, Schutt aus dem Turm zu karren. Zwölf Lkw-Fuhren pro Tag sollen da auf kürzestem Weg durch einen - noch zu schaffenden - Eingang nahe dem Gauss- platz abtransportiert werden. Erst dann, so ein DCV-Sprecher, könne man die Statik des Turmes überprüfen und mit der Detailplanung beginnen. Über den Sommer solle der Park "aus Rücksicht auf die Benutzer" dann gänzlich in Ruhe gelassen werden - damit man im Herbst dann umso schneller (etwa vier Monate) vom an der Parkaußenseite geplanten DCV-Empfangsgebäude in offener Bauweise einen Tunnel zum Bunker buddeln kann: Nichts, was im Flakturm ab April 2004, der geplanten Betriebsaufnahme, passieren wird, solle im Park selbst bemerkbar sein - das kulturelle Leben im Augarten werde man aber als Sponsor unterstützen.
Dreistöckiger "Forschungsaufbau"
Ob der geplante zwei- bis dreistöckige "Forschungsaufbau" auf dem Turm tatsächlich kommen wird, kann man bei der DCV noch nicht sagen: Derzeit liege lediglich eine Baustellengenehmigung vor. Flächenwidmungen und Denkmalamtsbescheide für das - in der ersten Ausbauphase - auf 50 Millionen Euro Investitionskosten veranschlagte Projekt, stehen noch aus.
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