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Kämpfen statt Tratschen
"Warhammer Online" war unter anderem Thema der EA-Spiele-Präsentation in London vergangene Woche. Erwartungen, dass die neue Online-Welt der viel besuchten "World of Warcraft" (Wow) Konkurrenz machen könnte, werden sich aber kaum erfüllen. Denn, das war schnell klar gemacht, in "Warhammer Online" ist alles aufs Kämpfen ausgelegt. Alles Front. Klar, dass man sich abheben will, aber trotzdem verwundert das Konzept, nachdem Wow gerade mit der hohen sozialen Komponente Erfolg hatte. - Dort, wo sich Pärchen gemeinsam vertiefen, wo sich die Rolle des Priesters noch mit einer pazifistischen Einstellung vereinbaren lässt, wo man lange durch bunte Landschaft laufen konnte und höchstens auf ekeliges Getier einschlägt. Das brachte 10 Millionen Spieler, die dafür monatlich Geld locker machen. "Warhammer Online" bedient mit seiner Ausrichtung ein Segment mit endlichem Potenzial, wird z. B. auch nie an den Wow-Anteil spielender Frauen von herankommen.
Auch sonst bot der Pressetag in London wenig Überraschungen. Die anstehenden Shooter der "Battlefield"-Reihe wurden präsentiert: "Bad Company" (PS 3, XBox 360) kommt bestimmt nicht für den PC, eventuell ein irgendwann kommendes "Battlefield 3" wäre wieder ein PC-Kandidat, so der DICE-Producer zum Standard. Dafür wird es mit einem gratis downloadbaren Conquests-Teil erweitert. "Battlefield Heroes" kommt im Sommer. Gut daran ist, dass nur gegen Leute gespielt wird, die genau so gut oder schlecht spielen, als man selbst. Maßstab ist die Kill/Death-Ratio (das Verhältnis zwischen eigenen Abschüssen und der Zahl eigener Tode.)
Mit "Left 4 Dead" kommt ein Coop-Horrer-Shooter, eine sehr harmlose und etwas lächerliche Sex-Szene aus "Mass Effect" für PC wurde auch gezeigt. Auch sonst nur ein paar Nischenprodukte. "Spore" war kein Thema.
EAs Action- und Rollenspiel-Sparte machte den Eindruck, als hätte es Take Twos "GTA 4" wirklich dringend nötig.