Der Semesterbeginn bringt für viele Studierende eine völlig neue Lebenssituation. Denn die neue Freiheit der eigenen Bleibe birgt oft auch gehörige Risken, weil der Schutz der elterlichen Versicherung nicht länger greift.

Mehr als 270.000 Studierende haben heuer im Wintersemester an den heimischen Universitäten begonnen. Bei der Aufregung um Immatrikulation, Vorlesungsverzeichnis und Suche nach einer geeigneten Bleibe kommt die Frage nach der ausreichenden Versicherungsdeckung oft zu kurz. "Mangelndes Bewusstsein für Risiko- und Unfallwahrscheinlichkeit sind charakteristisch für viele Besucher unserer Hochschulen", erklärt Xaver Wölfl, Service-Experte der Allianz Gruppe in Österreich. Dies habe eine psychologische Motivstudie der Allianz gezeigt.

Viele Studierende denken nämlich, sie seien noch bei den Eltern mitversichert bzw. haben ihre Versicherung mit deren Hilfe abgeschlossen - und sich somit selbst weniger Gedanken über Risken und ihre Deckung gemacht. Speziell beim Wohnen und in der Freizeit tun sich mit dem Eintritt ins Studierendenleben oft Deckungslücken auf. Denn egal ob Wohngemeinschaft oder Mietwohnung, die eigenen vier Wände bringen Verantwortung mit sich: Einbrecher, Feuer oder eine geplatzte Wasserleitung können das Wohnglück trüben. Und wenn vom Schaden auch noch angrenzende Wohnungen beeinträchtigt werden, kann das mächtig ins Geld gehen.

Fragen statt zahlen

Ohne Haushaltsversicherung muss der Studierende möglicherweise tief in die Tasche greifen, weil die Haftpflicht des elterlichen Haushalts meist mit dem regelmäßigen Einkommen aus einem Studien-Job erlischt. Auch für die Freizeit lohnt sich laut Allianz die Frage an die Eltern, ob der Studierende eine private Unfallversicherung hat: "Denn von der gesetzlichen Unfallversicherung gibt es bei Freizeitunfällen überhaupt keine Leistung, und die gesetzliche Krankenversicherung zahlt nur die Behandlungskosten", so Wölfl. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 22.10.2009)