Wenn Tankstellen den Preis nur einmal am Tag erhöhen können, kann man davon ausgehen, dass sie dies gleich in der Früh machen werden. Tanken wird daher in der Früh teurer und am Abend potenziell billiger.

Schnäppchenjäger werden sich in den späten Abendstunden auf den Weg machen, um den Tank zu füllen, am Morgen werden nur jene an der Tankstelle stehen, denen der Preis entweder nicht so wichtig ist oder die am Vorabend verabsäumt haben zu tanken. Das eröffnet eine interessante neue Form der Preisdiskriminierung.

Aber das ist es schon. Preisvergleiche werden nicht wirklich einfacher – die Preisangaben auf den Webseiten der Autofahrerclubs beziehen sich meist auf den Vortag – und im Durchschnitt wird Tanken auch nicht billiger.

Ob der Wettbewerb beim Treibstoff funktioniert, ist noch nicht endgültig beantwortet. Aber die Untersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde hat meines Wissens noch nichts ergeben. Offene Preisabsprachen finden sicher nicht statt. Und dass sich Tankstellen nach den Preisen von Mitbewerbern richten – ein so genanntes Verhaltenskartell- lässt sich rechtlich kaum unterbinden.

Grundsätzlich gibt es zwei Spritpreise: Günstigere für jene, die zum Diskonter fahren und die Augen offen halten und auf der Straße Preise vergleichen, und höhere für die große Mehrheit, die dann tanken, wenn die Tankuhr schon ganz tief ist, und sich dann über die Preise beschweren.

Aber zumindest sind ÖAMTC und ÄRBÖ fürs erste einmal zufrieden – obwohl, lange wird es nicht dauern, bis das Thema Spritpreiswucher wieder hoch kocht.